Gran Canaria geht bei der Energiewende voran. Die Kanaren-Insel plant den Bau von vier Salzwasser-Pumpwerken. Das Projekt ist ein weiterer Schritt zum vollständigen Ausstieg aus der fossilen Energie-Erzeugung.
Bis 2040 will Gran Canaria vollständig “dekarbonisiert” sein. Das Cabildo hat nun konkrete Pläne zur öffentlichen Einsicht freigegeben. Ähnlich dem Yanbaru-Werk in Japan sollen diese Anlagen an der Küste der Insel gebaut werden, um die Speicherkapazität für erneuerbare Energien zu erhöhen.
Obwohl der genaue Standort der Anlagen noch nicht festgelegt ist, sind bereits erste Studien in Auftrag gegeben worden. Der Energierat der Kanaren-Insel, geleitet von Raúl García, plant den Bau insbesondere an der Nordküste. Dort gebe es den größten Bedarf an Erneuerungen, hieß es. Die geplanten Wasserkraftwerke, drei im Norden und eines im Süden Gran Canarias, sollen den Anteil nicht genutzter erneuerbarer Energien reduzieren. Und so funktionieren sie:
So will Gran Canaria erneuerbare Energie speichern
Die Wasserpumpwerke sollen eine Kapazität von 70 bis 100 Megawatt haben. Sie benötigen eine Mindesthöhe von 200 Metern über dem Meeresspiegel. Diese Gegebenheiten sind an Gran Canarias Küsten ausreichend vorhanden.
Die Kraftwerke sollen dann Wasser aus dem Meer in ihre Stauseen pumpen. Dafür wird überschüssige erneuerbare Energie verwendet und auf diese Weise gespeichert. Denn sobald der Strom benötigt wird, wird das Wasser wieder abgelassen und bewegt dabei Turbinen. Auf diese Weise wird der Strom rückerzeugt.
Im Vergleich zu anderen Anlagen, wie dem in Bau befindlichen Salto de Chira, würde bei diesen neuen Werken das Wasser nicht entsalzt. Die Technologie soll den prognostizierten Überschuss an erneuerbarer Energie bis 2030 von 30,4 Prozent auf 8,3 Prozent senken.
Kanaren wollen vermehrt auf erneuerbare Energie setzen
Die Agenda für die Energiewende auf Gran Canaria schlägt neben Wasserpumpen auch die Installation von Batteriespeichern vor. Eine Erweiterung der Salto de Chira-Anlage zum Las Niñas-Stausee wird ebenfalls in Betracht gezogen.
García betont die Dringlichkeit, mit dem Bau der Wasserkraftwerke so schnell wie möglich zu beginnen – auch wenn die administrativen Prozesse viel Zeit beanspruchen könnten. Aus seiner Sicht handle es sich um die einzige Technologie, die ohne Abfälle funktioniere.
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Energiewende: So will Gran Canaria Strom in Meerwasser speichern
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