Die Kanaren planen die Einsparung von mehreren Millionen Euro durch eine Veränderung der Straßenbeleuchtung. Außerdem sollen weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Dazu gehört auch weniger Licht auf den Straßen in der Nacht.
“Mobilitätsprobleme werden nicht durch den Bau von Straßen gelöst, sondern durch deren bessere Nutzung”, sagt Pablo Rodríguez, Minister für Öffentliche Arbeiten, Wohnungsbau und Mobilität auf den Kanarischen Inseln. Er bezieht sich dabei auf die neue Grüne Strategie für die Straßeninfrastruktur, die von seinem Ministerium initiiert und vom Kanarischen Institut für Technologie (ITC) ausgearbeitet wurde.
Das frisch veröffentlichte Dokument schlägt vor, die herkömmliche Beleuchtung von Straßen und Tunneln durch energiesparende LED zu ersetzen, um jährlich bis zu drei Millionen Euro einzusparen. Zudem soll das verbleibende Licht reduziert werden.
So wollen die Kanaren 23 Gigawattstunden Energie einsparen
Durch den Austausch von Natriumdampf- oder Quecksilberdampfleuchten gegen LED könne der jährliche Energieverbrauch von 28 Gigawattstunden auf 4,6 Gigawattstunden reduziert werden, heißt es darin. Dies würde einer Energieeinsparung von 80 Prozent entsprechen – oder dem Verbrauch von 6700 Haushalten auf den Inseln.
Neben dieser Hauptmaßnahme sind laut Rosa Ana Melián, der regionalen Generaldirektorin für Straßeninfrastruktur, weitere 40 Maßnahmen geplant, darunter die Fernverwaltung der Beleuchtungssysteme.
Diese ermöglicht es, die Lichtintensität je nach Bedarf anzupassen, etwa durch Dimmen der Beleuchtung in den Nachtstunden, wenn keine Fahrzeuge unterwegs sind. Dieses System, ergänzt durch Anwesenheitssensoren, könnte zu weiteren Einsparungen von bis zu 200.000 Euro führen. Die Strategie, die von der ITC entwickelt wurde, basiert auf dem Grundsatz, dass die sauberste und günstigste Energie diejenige ist, die gar nicht erst verbraucht wird.
So wollen die Kanaren Energie und tonnenweise CO2 sparen
Durch die Implementierung dieser Technologien könnte die CO2-Emission um 863 Tonnen jährlich reduziert werden. Zusammen mit den Einsparungen in Tunneln und auf den Straßen ergibt das eine Gesamtreduktion von 12.819 Tonnen CO2 pro Jahr. Diese Einsparung entspricht der Menge, die knapp 600.000 Bäume absorbieren würden.
Die Investitionen zur Durchführung dieser Maßnahmen belaufen sich auf 6,3 Millionen Euro – sowohl für die Straßen- als auch für die Tunnelbeleuchtung. Zusätzlich werden 7,7 Millionen Euro für die Fernverwaltung der Dienste veranschlagt. Amortisieren sollen sich die Investitionen bereits nach fünf Jahren.
So wollen die Kanaren die Energiewende beschleunigen
Insgesamt werden 23,9 Millionen Euro über verschiedene Haushaltsjahre verteilt, um alle Maßnahmen bis 2040 umzusetzen. Bis zu diesem Zeitpunkt wollen die Kanaren vollständig von “grünem Strom” leben. Weitere 15,8 Millionen Euro sind für Verbesserungen bei der Instandhaltung und Modernisierung eingeplant, einschließlich der Nutzung von Flächen neben dem Asphalt für Photovoltaikanlagen.
Zusätzlich werden 10,6 Millionen Euro in die Erneuerung des öffentlichen Fuhrparks investiert. Dort sollen bisherige Verbrenner durch emissionsfreie Alternativen ausgetauscht werden. Weitere 9,3 Millionen Euro fließen zudem in indirekte und ergänzende Maßnahmen.
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Wird’s jetzt dunkel? Kanaren wollen Straßen-Licht reduzieren
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