Login für Mitglieder   |   jetzt Mitglied werden
Der Beitrag stammt aus dem Programm "Leser schreiben für Leser". Verantwortlich ist der Autor, nicht die Redaktion.

Erdrutsche auf Teneriffa: Das Land wurde früher auch anders genutzt


Ein Erdrutsch in der Masca-Schlucht hat viele Menschen erschreckt. Unsere Leserreporterin berichtet, wie es früher in der Region aussah.

Von Leserreporter – Lesedauer: 2 Minuten

Von Marlis Zoschke

Reklame jetzt einfach hier ausblenden!

Nun ist es wieder passiert: Es gab einen Erdrutsch. Wie vor einigen Jahren in der Nähe von Los Gigantes. Das ist nicht weit weg von Masca. In dieser Gegend wurden schon immer Sprengungen vorgenommen. Auch weil viel gebaut wurde – teilweise bis hoch in die Berge. Man fragte sich immer: “Ob das wohl gut geht? Wird da nicht irgendwann alles ins Rutschen kommen?”

Zu Anfang gab es an der Küste fast nur Bananenplantagen. Sie wurden von den Bauern angelegt, die vorher in Venezuela auf Ölfeldern ihr Geld verdient hatten. Sie kamen meistens aus dem Süden Teneriffas, hatten keine Arbeit und auch kein Geld, um Land zu kaufen.



Das ganze Land im Süden nannte sich “Unland” und war wohl recht preiswert. So gingen viele junge Männer nach Venezuela, um sich anschließend ihren Traum auf Teneriffa zu erfüllen. Viele von ihnen sind so zu Vermögen gekommen und heute Fincabesitzer. Es waren aber auch harte Arbeitsjahre dabei.

Dann kam der Tourismus nach Teneriffa

Als der Tourismus dann auch den Süden eroberte, wurden die Plantagen verkauft, damit nahe dem Meer Hotels gebaut werden konnten. Die Fincas wurden dafür weiter nach oben verlegt, wo die Schufterei wieder von vorn begann.

Inzwischen gab es ausreichend Helfer, die froh waren ein paar Pesetas zu verdienen, denn eine andere Arbeit war nicht möglich. Es gab noch immer sehr viele Analphabeten. Viele Erwachsene waren nur vier Jahre zur Schule gegangen und hatten dann zu arbeiten begonnen.

Heute kann sich kaum jemand vorstellen, wie Playa de la Arena mal aussah. Am Strand gab es sowas wie einen Feldweg mit viel Sand, durch den der Touristenbus von Puerto de la Cruz durchschaukelte. Um 14 Uhr war dann der Spuk vorbei, und es war wieder ruhig.

Vorher hatten die Gäste bei Pancho oder Pablo nach Art des Landes gespeist und sind fröhlich wieder abgefahren. Die gute Laune kam von dem schrecklichen süßen Likör, von dem es fast ein Weinglas voll gab.

Damals hat sich natürlich niemand Gedanken über die vielen Sprengungen gemacht. Und an einen Vulkanausbruch denkt wohl auch niemand. Auch wenn der letzte Vulkanausbruch sehr lange zurückliegt, gilt der Teide immer noch als aktiv.
Man kann nur hoffen, dass das noch lange so bleibt. Doch im Moment bereiten ja ohnehin eher die Hänge Sorgen.

Unsere Leserreporterin Marlis Zoschke schreibt regelmäßig über ihre Erfahrungen aus vielen Jahrzehnten auf den Kanaren. Weitere Beiträge finden Sie hier.


Werden auch Sie jetzt zum Autor bei Teneriffa News! Von Meinung über Bericht bis Gedicht: Hier können Sie als Leserreporter Ihren Beitrag veröffentlichen.


Der Beitrag oben stammt aus dem Programm "Leser schreiben für Leser". Teneriffa News ist nicht für den Inhalt verantwortlich. Er stammt vom genannten Autor.

Für Sie ausgewählt

Kanaren-Kleinanzeigen

Jetzt alle Anzeigen ansehen & kostenlos inserieren.
Über den Text

Erdrutsche auf Teneriffa: Das Land wurde früher auch anders genutzt

wurde veröffentlicht in: Leser schreiben für Leser

Beitrag teilen:
Über den Autor

Erdrutsche auf Teneriffa: Das Land wurde früher auch anders genutzt

wurde veröffentlicht von

Teneriffa News Leserreporter

Dieser Beitrag ist im Rahmen unseres ‘Leser schreiben für Leser’-Programms veröffentlicht worden. Autor ist die am Beitrag genannte Person.

Ihre Meinung

Kommentare zu:

Erdrutsche auf Teneriffa: Das Land wurde früher auch anders genutzt


Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.

Jetzt Gratis-Newsletter bestellen:
  99,6% zufriedene Leser!