Die Regierung der Kanarischen Inseln will Brasilien und Japan erobern. Geplant ist der Export typischer Lebensmittel. Insbesondere Wein soll auf den dortigen Märkten etabliert werden.
Ziel ist es, alternative Absatzmärkte zu erschließen und so mögliche negative Folgen durch US-Zölle abzufedern, hieß es. Zudem wird mit der spanischen Zentralregierung in Madrid über Hilfen für von den Zöllen betroffene Branchen auf den Kanaren debattiert.
Das teilte der zuständige Regionalminister Narvay Quintero mit. Anlass war eine Anfrage des Abgeordneten Luis Campos von der Fraktion Nueva Canarias-Bloque Canarista. Campos sagte, dass eine vorausschauende Planung wichtig sei, um die US-Zölle zu kontern.
Kanaren setzen auf neue Exportmärkte für Wein und Käse
Laut Politik müsse eine „neue globale Unordnung“ mit diversen Akteuren vermieden werden. Hauptverursacher sei US-Präsident Donald Trump, den er als „Tyrannen“ bezeichnete. Trump sei „jedes Mittel“ zur Durchsetzung seiner außenpolitischen Ziele recht.
Quintero sagte, dass auf staatlicher Ebene bereits an konkreten Maßnahmen für die betroffenen Wirtschaftszweige gearbeitet werde. Besonders stark betroffen seien die Agrar- und Lebensmittelindustrie auf den Kanaren.
Kanaren exportieren Käse, Wein und Fisch für Millionen
Die Kanaren exportieren jedes Jahr Käse im Wert von rund einer Million Euro. Der Wein ist dagegen das deutlich wichtigere Exportprodukt. Dort geht es um ein Handelsvolumen von etwa 7,5 Millionen Euro.
„Mehr als 35 Prozent der kanarischen Weinexporte gehen in die Vereinigten Staaten“, sagte Quintero. Es gebe Weingüter auf den Inseln, die bis zu 80 Prozent ihrer Produktion in die USA liefern. Diese Umsätze stehen durch die Zölle aktuell im Feuer. Hinzu kommen andere Bereiche. Auch Fisch-Produkte bringen es auf etwa 5,5 Millionen Euro Export-Umsatz.
Käse und Fisch seien in Japan zwar schwieriger zu vermarkten, allerdings werde man den Wein dort anbieten können. Immerhin Thunfisch, der saisonweise auch auf den Kanaren geangelt wird, ist auch in Japan gefragt. Erste Kontakte sind also bereits geknüpft.
Kommentare zu:
Kanaren wollen Brasilien und Japan erobern
Die Kommentar-Funktion steht exklusiv unseren Abonnentinnen und Abonnenten zur Verfügung. Hier finden Sie unsere Angebote. Wenn Sie bereits einen Account haben, können Sie sich hier einloggen.