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Flughafen Teneriffa Nord: Anwohner wollen Ausbau stoppen


Der Nord-Flughafen auf Teneriffa soll ausgebaut werden. Anwohner gehen auf die Barrikaden. Sie fürchten Lärm und eine sinkende Lebensqualität.

Von Juan Martín – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Kanaren News

Die geplante Erweiterung des Flughafens Teneriffa Nord in La Laguna und seiner Betriebszeiten sorgen für Ärger. Anwohner fürchten Lärm, mehr Verkehr und eine generelle Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. Die Bürger stellen nun klare Forderungen.

Die Fluggesellschaft Binter Canarias hat bei der spanischen Flughafenbehörde AENA beantragt, die Betriebszeiten mehrerer Flughäfen der Kanarischen Inseln auszuweiten. Als Begründung nannte das Unternehmen die Überlastung des Luftraums zu den aktuellen Zeiten. Eine Ausdehnung des Flugplans soll die Anbindung verbessern und Verspätungen vermeiden.

Derzeit ist der Flughafen zwischen 7 und 23 Uhr in Betrieb. Diese Regelung wurde im Jahr 2013 nach Protesten zwischen dem Inselrat von Teneriffa, der Stadtverwaltung und Anwohnervertretern vereinbart. Jede Ausweitung dieser Zeiten würde laut der Koordinierungsstelle einen Rückschritt im Recht auf Erholung und Lebensqualität bedeuten.

Flughafen Teneriffa Nord: Widerstand gegen längere Flugzeiten

Seitens der Stadtverwaltung wurde eine „feste und unmissverständliche“ Ablehnung der geplanten Ausweitung kommuniziert. Die Regierungspartei brachte einen Antrag ein, der die Beibehaltung der aktuellen Betriebszeiten fordert. Zudem soll eine gemischte Kommission die Auswirkungen des Flughafenbetriebs überwachen.

Aena als Betreibergesellschaft des Flughafens betont, dass die aktuellen Flugbewegungen den Lärmschutzbestimmungen entsprechen würden. Laut dem jüngsten Sachstandsbericht haben 2451 Wohneinheiten Anspruch auf Lärmschutzmaßnahmen, von denen 1117 bereits bearbeitet wurden. Die Verzögerungen führt Aena unter anderem darauf zurück, dass viele Haushalte die Anträge noch nicht eingereicht hätten.

Die Coordinadora Vecinal widerspricht dieser Darstellung entschieden. Sprecherin Rosario Blanco kritisierte, dass der Schallschutzplan nicht wie versprochen umgesetzt worden sei. Ende 2023 waren noch 1334 Wohnhäuser nicht schallisoliert. In diesem Tempo würde es 60 Jahre dauern, bis der Plan abgeschlossen sei.

Die Anwohner weisen darauf hin, dass bereits ab sechs Uhr morgens Flugzeugbewegungen zu hören seien. Der Lärmpegel erreiche Werte, die die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation überschreiten würden. „Es ist eine Bedrohung der Gesundheit“, sagte Blanco.

Anwohner fordern Schutz vor Lärm und mehr Bürgerbeteiligung

Die Koordinierungsstelle prangert an, dass die AENA ihre Zusage, die Anwohner auf dem Laufenden zu halten, nicht eingehalten habe. Sie beklagen, keine klaren Anweisungen zur Antragstellung erhalten zu haben: „Wir werden im Stich gelassen“, heißt es von Anwohnervertretern.

In ihrer Stellungnahme präsentierte die Koordinierungsstelle ein klares Maßnahmenpaket: Darin geht es um die Beibehaltung der aktuellen Betriebszeiten, eine Verhinderung einseitiger Entscheidungen und die Gewährleistung echter Bürgerbeteiligung.

Zudem kritisieren die Anwohner Begleitprobleme, wie die Zunahme des Straßenverkehrs. Die Stadtverwaltung schlug daher ergänzende Maßnahmen, wie den Ausbau der Straßenbahn und Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr, vor.


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Juan Martín

Juan Martín ist freier Journalist bei Kanaren News. Er ist auf den Kanaren zu Hause und kennt sich dort bestens aus. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

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