Der tragische Bus-Unfall auf La Gomera hat eine Gemeinsamkeit mit einem ähnlichen Fall auf Teneriffa. Dieser liegt inzwischen fast 34 Jahre zurück. Doch in einem wesentlichen Punkt hat sich seither möglicherweise zu wenig getan.
Bei dem Bus-Unglück auf La Gomera kam am Montagmorgen eine Frau ums Leben. Inzwischen wurde bekannt, dass es sich bei der Verstorbenen um eine 73 Jahre alte Katalanin handelt. Von den zusammen 21 Insassen wurden mindestens zehn weitere Verletzt, einige von ihnen schwer.
Der tragische Bus-Unfall erinnert stark an ein tragisches Unglück aus dem Jahr 1991 auf Teneriffa. Damals kamen sechs Menschen in El Bailadero im Anaga-Gebirge ums Leben. Dazu gab es vier Verletzte. Beide Unfälle teilen einen wesentlichen Umstand:
Bus auf La Gomera durchbrach Schutzplanke
Auf Teneriffa kollidierte damals ein Linienbus auf der Strecke zwischen San Andrés und Taganana mit einem Ausflugsbus. Der Linienbus stürzte daraufhin aus 60 Metern Höhe ab.
In beiden Fällen wurde die Schwere des Unfalls dadurch begünstigt, dass die Busse die Schutzplanke durchbrachen. Diese Befestigungen am Straßenrand sind dafür gedacht, Fahrzeuge auf der Fahrbahn zu halten und ein Abstürzen den Hang hinunter zu verhindern.
Auf La Gomera sind stahlverstärkte Holzplanken verbaut. In beiden Fällen handelte es sich um Busse und damit um besonders schwere Fahrzeuge. Die verbauten Rückhaltesysteme haben gegen diese Last trotz des im kurvenreichen Gebiet voraussichtlich eher geringen Tempos kaum eine Chance.
Dass viele Arten von Planken, aus Metall oder verstärktem Holz einen LKW oder Bus bei voller Fahrt nicht halten können, sei laut Experten normal. Allerdings gibt es auch Beton-Systeme. Diese gelten auch bei höheren Geschwindigkeiten und tonnenschweren Fahrzeugen als robust.
Zwei Tage Trauer und Aufruf zur Blutspende auf La Gomera
Der Präsident der Kanaren-Insel, Casimiro Curbelo, ordnete in der Folge des Unglücks zwei Tage allgemeine Trauer an. In der Zwischenzeit sollen die Ermittlungen weitere Ergebnisse liefern, was genau den Unfall auslöste. Zudem soll erörtert werden, ob der derzeitige Schutz auf Straßen wie der GM-2 oder dem damaligen Unfallort auf Teneriffa ausreichen oder insbesondere nahe steilen Hängen durch Beton-Sicherungen ersetzt werden sollten.
Unterdessen rief die Blutbank der Kanarischen Inseln erneut zur Blutspende auf. Die Reserven waren bereits vor dem Unfall knapp, durch das Unglück wurden zusätzlich alle Blutkonserven beansprucht. Alle Informationen finden Sie jetzt hier:
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La Gomera: Tödlicher Bus-Unfall weckt Erinnerungen an Unglück auf Teneriffa
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