Booking.com hat mehr als 4000 Anzeigen für touristische Unterkünfte in Spanien entfernt. Die meisten davon betrafen Objekte auf den Kanarischen Inseln. Das Unternehmen reagierte damit auf eine Aufforderung des spanischen Ministeriums für Soziales, Verbraucherschutz und Agenda 2030. Diese sieht vor, illegale Angebote radikal zu löschen.
Zusätzlich zu den Kanaren entfernte Booking auch Inserate in Regionen wie Asturien, Kantabrien, Kastilien und León, Navarra, La Rioja sowie Kastilien-La Mancha. Das Ministerium unter Leitung von Pablo Bustinduy lobte in einer Mitteilung die Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen. Die Behörde betonte, dass die Anzeigen künftig den geltenden gesetzlichen Vorgaben entsprechen müssten.
Bustinduy sagte weiter, dass die „wahllose Verbreitung“ solcher Unterkünfte mitverantwortlich für die Schwierigkeiten beim Zugang zum Wohnungsmarkt in Spanien und auf den Kanaren sei. Besonders in touristisch stark frequentierten Gebieten verschärfe dies die derzeitige Lage.
Kanaren: Ministerium geht gegen illegale Ferienwohnungen vor
Die Aktion des Ministeriums folgte eine Woche nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von Madrid. Dieser hatte einen Antrag von Airbnb abgelehnt und die Entfernung von 5800 Anzeigen bestätigt. Airbnb bezeichnete die Entscheidung als „vorläufige Resolution“, die nicht auf den Kern des Falls eingehe. Gegenüber der Nachrichtenagentur „Europa Press“ erklärte das Unternehmen, die Maßnahmen des Ministeriums verstießen gegen das geltende spanische Recht.
Bereits im Mai hatte das Ministerium Booking aufgefordert, fast 66.000 illegale Ferienwohnungsanzeigen zu blockieren. Die aktuelle Entfernung ist Teil der ersten von insgesamt drei behördlichen Anforderungen.
Nach Angaben des Ministeriums verstoßen sowohl die entfernten Anzeigen von Booking als auch die beanstandeten Inserate bei Airbnb gegen drei zentrale Vorschriften. Am häufigsten fehlte die Angabe einer Lizenz- oder Registrierungsnummer, die laut mehreren regionalen Gesetzen verpflichtend ist.
Illegale Ferienwohnungen auf den Kanaren: Fehlende Lizenzen und irreführende Angaben
Darüber hinaus gaben viele Anzeigen nicht an, ob es sich bei den Vermietern um Privatpersonen oder gewerbliche Anbieter handelt. Diese Information ist entscheidend, um den Verbraucherschutz der Buchenden sicherzustellen.
In einigen Fällen enthielten die Anzeigen sogar Lizenznummern, die nicht von den zuständigen Behörden vergeben wurden. Das Ministerium warnte, dass dies Verbraucher „in die Irre führen oder täuschen“ könne. Immer wieder kommt es auch zu betrug mit Ferienwohnungen und Immobilien.
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Kanaren: Portal muss 4000 illegale Ferienwohnungen löschen
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