Die spanische Wetteragentur Aemet erwartet für die Kanaren einen wärmeren Sommer als üblich. Nach Angaben der Meteorologen beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die Durchschnittstemperaturen die normalen Werte übersteigen, 70 Prozent.
Im bisherigen Jahresverlauf fielen die Niederschläge auf den westlichen Kanaren-Inseln um 37 Prozent höher aus als im Vorjahr. Auf den östlichen Inseln lag der Anstieg bei 20 Prozent. Dennoch verzeichneten einzelne Regionen auf Teneriffa und Gran Canaria ein Minus von 25 Prozent bei den Regenmengen, wie Vicky Palma vom Zentrum für Notfallkoordination und Sicherheit der Kanarischen Inseln erklärte.
Auch vor diesem Hintergrund hat die Regierung der Kanaren eine Vorwarnstufe wegen Waldbrandgefahr für die westlichen Inseln und Gran Canaria ausgerufen. Die Maßnahme erfolgte über die Generaldirektion für Notfälle.
Kanaren starten Waldbrand-Kampagne 2025
Mit der Vorwarnung hat die Regierung zugleich die Waldbrand-Kampagne 2025 gestartet. Sie ist Teil des Sonderplans für Katastrophenschutz und Notfallmaßnahmen bei Waldbränden (INFOCA) der Kanaren.
Der Einsatz wird von der Regionalregierung koordiniert und umfasst mehr als 2000 Einsatzkräfte, 200 Fahrzeuge und 18 Luftfahrzeuge. Beteiligt sind Einheiten der Regionalregierung, der Inselverwaltungen, der Gemeinden sowie des spanischen Staats.
Zu den wichtigsten Ressourcen zählen die Verstärkungsteams für Waldbrände (EIRIF) mit Stützpunkten auf La Palma, La Gomera und El Hierro. Ebenfalls eingebunden sind der Rettungs- und Notfalldienst (GES) sowie Einsatzkräfte der Nationalparks Caldera de Taburiente und Garajonay.
Waldbrandgefahr auf den Kanaren bleibt hoch
Hinzu kommen die Forstbrigaden der Inselverwaltungen, professionelle und freiwillige Feuerwehrleute, die Militäreinheit für Notfälle (UME) mit Basen auf Teneriffa und Gran Canaria sowie die Verstärkungsbrigade für Waldbrände (BRIF) des Umweltministeriums mit Standort La Palma.
Im logistischen Bereich verfügt die Generaldirektion für Notfälle über sieben große mobile Wassertanks für entlegene Gebiete. Drei davon befinden sich bereits auf El Hierro, La Gomera und La Palma, vier weitere auf Teneriffa und Gran Canaria. Außerdem wurde die Versorgung mit Löschmitteln verstärkt: 36.000 Liter stehen bereit, dazu zwei mobile Kits für den Einsatz mit Hubschraubern.
Kanaren setzen auf Prävention und Bürgerbeteiligung
Die Luftflotte bleibt mit 18 Einheiten auf dem Niveau der Vorjahre: Acht stammen von der Regionalregierung, vier von den Inselverwaltungen und sechs vom Staat. Hinzu kommen Drohnen verschiedener Behörden sowohl zur Prävention als auch zur Unterstützung bei Einsätzen.
Die Kanaren-Regierung appellierte dringend, Beschränkungen ernst zu nehmen und sich rücksichtsvoll der Natur gegenüber zu verhalten. Sie rief die Bevölkerung zur Mithilfe auf und bittet darum, bei Rauchentwicklung in Waldgebieten umgehend den Notruf 112 zu informieren.
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Kanaren: Aemet erwartet heißen Sommer und hohe Waldbrandgefahr
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