Eine Zahl ist erschreckend. Obwohl das Innenministerium im ersten Quartal auf den Kanarischen Inseln 27.381 Straftaten registrierte – und damit einen Rückgang um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – nimmt ein Wert drastisch zu.
Denn die Zahl der versuchten oder tatsächlichen Tötungsdelikte nahm auf den Kanarischen Inseln um 150 Prozent zu. Auch die Zahl der Drogendelikte stieg um 21 Prozent. Zudem gab es 11,1 Prozent mehr Vergewaltigungen.
Und doch verzeichneten fast alle Inseln einen Rückgang der bloßen Anzahl von Straftaten. Lediglich auf Fuerteventura stieg die Summe um 19,6 Prozent von 1744 auf 2085. So verändert sich die Kriminalität auf den Kanaren:
Kanaren verzeichnen weniger kleine, aber mehr schwere Straftaten
Auf Teneriffa sank die Zahl der Straftaten um 3,8 Prozent auf 12.398, auf Gran Canaria um 6,7 Prozent auf 10.414, auf Lanzarote um 0,9 Prozent auf 1785, auf La Palma um 19,6 Prozent auf 485, auf La Gomera um 22,3 Prozent auf 136 und auf El Hierro um 19,6 Prozent auf 78.
Fuerteventuras Anstieg wurde durch die touristischen Gemeinden La Oliva und Pájara getrieben, wo die Straftaten um 37,8 Prozent und 40,6 Prozent zunahmen. In drei der vier größten Städte aller Kanarischen Inseln wurden hingegen weniger Straftaten gemeldet. In Las Palmas de Gran Canaria sank die Zahl um 6,5 Prozent, in Santa Cruz de Tenerife um 4,3 Prozent und in Telde auf Gran Canaria um 13,6 Prozent. In La Laguna auf Teneriffa stieg sie hingegen um 5,9 Prozent.
Der allgemeine Rückgang der Kriminalität auf den Kanarischen Inseln übertraf den spanienweiten Rückgang von 2,8 Prozent. Der detaillierte Blick auf die Daten zeigt jedoch, dass die versuchten oder vollendeten Tötungsdelikte von zehn auf 25 anstiegen. Die vollendeten Tötungsdelikte verfünffachten sich von zwei auf zehn, während die versuchten von acht auf 15 fast verdoppelt wurden.
Mehr Drogendelikte und Gewaltverbrechen auf den Kanaren
Drogendelikte stiegen um 21,4 Prozent auf 210 Fälle, während die Körperverletzungen und Tumult-Delikte um 14,1 Prozent auf 356 Fälle zunahmen. Raubüberfälle mit Gewalt und Einschüchterung stiegen um 7,6 Prozent auf 495 Fälle. Die Sexualdelikte blieben mit 275 Straftaten nahezu konstant, jedoch stiegen die Vergewaltigungen um 11,1 Prozent auf 60 Fälle.
Rückläufig waren hingegen die Einbrüche um rund elf Prozent auf 724, die Fahrzeugdiebstähle um 14,6 Prozent auf 346 und die Diebstähle um fünf Prozent auf 8215. Die Cyberkriminalität ging um 10,9 Prozent auf 4047 Fälle zurück. Innerhalb dieser Kategorie sanken die Computerbetrügereien um 13,5 Prozent auf 3522 Fälle.
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Mehr Morde, weniger Delikte: So verändert sich die Kanaren-Kriminalität
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