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Schandfleck auf Teneriffa: Das Skelett von La Matanza wird 53


Eine Ruine auf Teneriffa verrottet seit nunmehr 53 Jahren. Sie verschandelt nicht nur die Landschaft, sondern wird zunehmend zur Gefahr. Wir haben die Fakten und Fotos.

Von Thomas Koch – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Das Skelett von La Matanza ist Sinnbild für den Bau-Boom früherer Tage auf Teneriffa. Neue Projekte schossen aus dem Boden, wurden jedoch nie fertiggestellt. Das Beton-Stahl-Konstrukt altert weiter vor sich hin. Wenn nicht endlich gehandelt wird.

Baubeginn dieser gigantischen Fehlinvestition war bereits im Jahr 1972. Das Grundgerüst wurde aus Stahlträgern erstellt. Dann wurden Bodenplatten mit armierten Betonelementen eingebaut. Plötzlich kam der Baufortschritt zum Erliegen.

Wohl aufgrund von Beschwerden über die Ruine erfolgte im Jahr 2000 eine Stellungnahme der Behörden. Die Botschaft: Dieser Bau stehe zwar mitten im Naturschutzgebiet, wurde jedoch legal errichtet und könne jederzeit fertig gebaut werden, hieß es. Anwohner und Experten zeigten sich verwundert:

Mehr als 50 Jahre Rohbau auf Teneriffa

Die Frage der Anwohner lautete seinerzeit: Ein Rohbau, der stets ungeschützt der salzhaltigen Gischt des Atlantiks ausgesetzt war, mit schon damals rostigen Stahlträgern als Investitionsobjekt: Wer hätte daran Interesse?

Ein Abriss sei teuer und zudem der Eigentümer der Ruine unbekannt, wurde verlautet. Das ist 28 Jahre her. Inzwischen rosten die Stahlträger des Skeletts von La Matanza seit 53 Jahren vor sich hin. Betonteile stürzen regelmäßig herab und Lost-Places-Fans sind in akuter Gefahr. Im Fall eine Unglücks ebenso die Rettungskräfte.

Was ist die Lösung für das Skelett von La Matanza auf Teneriffa?

An den Kosten kann ein Abriss kaum scheitern: Ein paar Stangen Sprengstoff sind nicht teuer. Das Skelett könnte unter Wasser als künstliches Riff dienen. Durch weiteres untätiges Abwarten ist es ohnehin nur eine Frage der Zeit bis die Ruine im Meer landet.

Als Gegenargument angeführt werden inzwischen eingezogene Fledermäuse. Doch je länger die Ruine rostet, desto wahrscheinlicher wird es, dass das Skelett von La Matanza aufgrund von Altersschwäche unkontrolliert im Altantik landet. Für die Fledermäuse bedeutet das ebenso die „fristlose Kündigung“.

Bilder der Ruine auf Teneriffa

An der dortigen Steilküste gibt es rundum ausreichend viele Höhlen und Felsnischen, um den Tieren ein Quartier zu bieten. Das Anbringen einiger Fledermaus-Kästen wäre zusätzlich eine günstige Alternative.

Anwohner wünschen sich, dass endlich gehandelt und nicht erst auf ein Unglück gewartet wird. Doch weder seitens der Regierung von Teneriffa noch aus der Stadt gibt es entsprechende Vorstöße. Auf Anfrage unserer Redaktion gab es aus dem Rathaus keine Antwort.

Wie das Skelett von La Matanza auf Teneriffa aussieht, sehen Sie in unserer nachfolgenden Fotostrecke:

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Über den Autor

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Thomas Koch

Thomas Koch ist seit mehr als 50 Jahren Fotograf. Für Teneriffa News ist er mit der Kamera, aber auch mit Block und Stift unterwegs. Zum Autorenprofil von Thomas Koch.

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