Die Behörden betonen immer wieder, dass ein Vulkanausbruch auf Teneriffa kurz- und mittelfristig nicht zu befürchten sei. Dennoch wird nun erstmals der Ernstfall geprobt. Am 26. September werden alle Mobiltelefone einen Alarm abspielen.
Um 9 Uhr morgens wird es laut. Denn alle aktiven Mobiltelefone werden vom spanischen Notfallsystem EsAlert angesprochen. Das Ziel: Eine Notfallübung für einen potenziellen Vulkanausbruch auf Teneriffa. Die Simulation wird daher schon vier Wochen vorher angekündigt.
Das Notfall-Szenario erinnert stark an Geschichtsunterricht. Denn geprobt wird der Ernstfall, bei dem der Teide ausbricht und ausgerechnet Garachico bedroht. Dort verschüttete ein Ausbruch einst den historischen Hafen. In dem Ort im Norden Teneriffas wird bis heute davon berichtet. Die Übung ist damit allerdings längst nicht abgeschlossen. Was Sie wissen sollten:
Vulkanausbruch-Simulation auf Teneriffa
Die gesamte Übung wird über fünf Tage durchgespielt. Zwischen dem 22. und 26. September sollen verschiedene Szenarien getestet werden. Der inselweite Probealarm wird den Abschluss der Übungen darstellen.
Unter der Leitung der Inselverwaltung soll dafür gesorgt werden, dass in einem möglichen Ernstfall alle Rädchen ineinandergreifen. „Ich glaube, diese Übung wird das Bewusstsein schärfen und den Menschen klar machen, dass wir auf Vulkaninseln leben und vorbereitet sein müssen“, sagt Teneriffas Präsidentin Rosa Dávila.
Auch in den Worten der Politikerin schwingt permanente Beschwichtigung mit. Entsprechend fügt sie an: „Es geht nicht darum, die Bevölkerung zu beunruhigen, sondern sie vorzubereiten, zu schulen und sie in eine Kultur der Prävention einzubinden – mit praxisnahen Übungen, damit sie verstehen, was sie erleben.“
Vulkanausbruch auf Teneriffa als Test-Szenario
Die Behörden sprechen von einer „beispiellosen Simulation“. Gemeint sind damit potenzielle Test-Szenarien, die es so in Spanien noch nie gegeben habe. An den Szenarien wurde zwei Jahre lang gearbeitet. Mehr als 1000 Menschen waren an der Entwicklung beteiligt.
„Wir leben auf Vulkaninseln“, sagt Dávila und fügt an: „Vor fünf Jahren haben wir auf La Palma einen Vulkanausbruch erlebt, deshalb muss Teneriffa auf ein mögliches Ereignis dieses Ausmaßes vorbereitet sein“
Auch die Präsidentin betont gebetsmühlenartig die aktuelle Phase: „Wir stehen nicht vor einer unmittelbaren Situation, doch die Bürger müssen wissen, dass Teneriffa bereit ist.“
Sicherheitsübungen auf Teneriffa
Schon am Montag gab es eine Schulung für Anwohner des Viertels Muelle Viejo in Garachico. Dabei wurden Plane zur Evakuierung besprochen. Insbesondere die Kommunikation müsse für den Ernstfall trainiert werden, berichtet Iván Martín, Sicherheitsdirektor der Insel-Verwaltung von Teneriffa.
Grundsätzlich basiere alles auf Zukunftsszenarien der Uno. Diese würden „zunehmend komplexer“. Doch während hinter den Kulissen schon an solch umfangreicheren Modellen gearbeitet wird, gilt es für die Bevölkerung zunächst, grundlegende Abläufe kennenzulernen. Den Auftakt dazu macht die letzte September-Woche.
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