Der Teide zeigt erneut Anzeichen vulkanischer Aktivität. Nach Angaben des Nationalen Geographischen Instituts (IGN), habe es am Vulkan auf Teneriffa 700 kleine Erdbeben binnen kurzer Zeit gegeben.
„Wir haben 700 sehr kleine Erdbeben registriert“, bestätigte IGN-Chef Itahiza Domínguez. Die Magnitude habe unter 1 gelegen, führte der Wissenschaftler fort. Die Beben hätten sich ab 2 Uhr am frühen Donnerstagmorgen ereignet.
Die Ausbrüche könnten mit vulkanischer Aktivität in Zusammenhang stehen, sagte Domínguez weiter. Es sei denkbar, dass sich eine Magmakammer in rund zehn Kilometern Tiefe fülle.
Vulkanausbruch auf Teneriffa denkbar – aber nicht zeitnah
Die jüngsten Erdbeben seien nicht mit den Geschehnissen auf La Palma vergleichbar und ein Ausbruch stehe nicht unmittelbar bevor, beruhigte der Forscher, stellte jedoch klar, dass es früher oder später einen Vulkanausbruch auf Teneriffa geben werde.
Auf La Palma seien die Erdbebenschwärme in dichteren Abständen erfolgt und stärker gewesen. Auf Teneriffa handelt es sich um den sechsten Schwarm seit 2016.
Im Falle des Eindringens von Magma würde es Anzeichen wie „eine schnelle Verformung des Bodens geben“, sagte Domínguez weiter. Zudem gebe es „stärkere Erdbeben mit der Stärke zwei oder drei und Gasaustritte“.
Vulkanausbruch auf Teneriffa würde sich länger ankündigen
Domínguez führte fort, dass sich die Magma für einen Vulkanausbruch „über viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte ansammelt, bevor sie an die Oberfläche tritt“. Beim Vulkanausbruch auf La Palma habe sich die Magma über rund 15 Jahre angestaut.
Auf Teneriffa sei es möglich, dass sich Magma in zehn Kilometern Tiefe aufstaut. Es sei denkbar, dass sie von dort aus „in einigen Jahren oder Jahrzehnten an die Oberfläche tritt“, sagte der Wissenschaftler weiter.
Aktuell seien allerdings „keine Anomalien“ am oder unter dem Teide erkennbar. Unter dem höchsten Berg Spaniens habe es zuletzt mehr Aktivität gegeben. Ein Anzeichen auf einen Vulkanausbruch sei das allein aber nicht.
Wenn es die gebe, „würden wir die Behörden und die Öffentlichkeit informieren“, sagte Domínguez. Dafür sehe das IGN jedoch ausdrücklich keinen Grund.
Der Teide sei Teil der Natur und dort werde es zu Naturkatastrophen kommen: „Wir müssen verstehen, dass wir früher oder später einen Ausbruch erleben können“, sagt Domínguez. „Genauso wie es morgen einen Sturm oder eine Flut geben kann.“ Der seismologische „Wetterbericht“ sehe aktuell allerdings keinen Grund zur Beunruhigung.






















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700 Erdbeben auf Teneriffa: Der Vulkan Teide wird aktiver
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