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90 Erdbeben am Teide: Forscher ordnen Vulkanausbruch auf Teneriffa ein


Auch 90 weitere Erdbeben unter dem Teide später möchten Wissenschaftler nichts von einem bald drohenden Vulkanausbruch auf Teneriffa wissen. Allerdings sprechen sie von zunehmendem Druck unter dem Teide.

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Die Frage steht sofort im Raum, doch von einem Vulkanausbruch sei Teneriffa weiterhin entfernt. Das teilt das seismische Netzwerk der Kanarischen Inseln, kurz Involcan, mit. Am Samstag sind auf Teneriffa 90 Erdbeben unter dem Teide gemessen worden. Es ist einer von zuletzt mehreren Erdbeben-Schwärmen.

Die größte Kanaren-Insel ist genau wie ihre Nachbarn Teil eines Vulkangebiets. Entsprechend aktiv ist die Erde unterhalb der Kanaren. Das zeigte das Gebiet rund um den Teide.

Zwischen 17.14 und 18.26 Uhr bebte die Erde gleich 90 mal. Es seien leichte vulkanisch-tektonische Beben gewesen, heißt es weiter. Als Ursache gilt das Aufbrechen von Gestein innerhalb des Vulkansystems von Teneriffa. Damit verzeichnete die Insel einen weiteren von zunehmend mehr Erdbeben-Schwärmen. Und das gilt als Grund:

Erdbeben-Schwärme auf Teneriffa nehmen zu

Das Involcan teilte dazu am Sonntag mit: „Diese Episode ist Teil der wiederkehrenden seismischen Aktivität, die die Insel seit Juni 2017 erlebt, als mehr als 120 seismische Schwärme aufgezeichnet wurden.“

Unterhalb von Teneriffa baut sich Druck in Magma-Kammern auf. Das Involcan erklärt den Prozess folgendermaßen: Die Beben stünden „im Zusammenhang mit einem Druckaufbau-Prozess im vulkanisch-hydrothermalen System von Teneriffa, der auf die Injektion magmatischer Flüssigkeiten zurückzuführen ist.“

Kurzum: Mindestens eine Magma-Kammer wird sukzessive gefüllt. Das führt zu Druck unter dem Teide. Seit dem Jahr 2016 wird dieser Prozess wiederholt beobachtet. Unabhängige Daten bestätigen seither die These.

Teneriffa: Boden am Teide verformt sich

Würde ein Vulkanausbruch unmittelbar bevorstehen, verformte sich der Boden in kurzer Zeit stark, heißt es immer wieder beschwichtigend. Allerdings wurden erste Aktivitäten festgestellt. Auch CO2-Messungen zeigen eine Veränderung.

Das Involcan sagt dazu: Einerseits sei „der Anstieg der diffusen CO2-Emissionen aus dem Teide-Krater“ messbar und „andererseits die im letzten Jahr festgestellte leichte Bodenverformung im nordöstlichen Sektor des Vulkankomplexes Teide-Pico Viejo“ auf diesen Prozess zurückzuführen.

Beides zeigt klar eine Veränderung unter dem Teide. Doch da dies moderat geschehe, „gibt es folglich keine Hinweise darauf, dass kurz- oder mittelfristig eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Vulkanausbruchs auf Teneriffa besteht“, schließt der Involcan-Bericht zum jüngsten Erdbebenschwarm auf Teneriffa.

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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