Die neue Woche beginnt mit einem Streik der Busfahrer auf den Kanarischen Inseln. Und das bedeutet: Noch mehr Stau als die Kanaren ohnehin schon regelmäßig erleben. Doch warum eigentlich?
Rund 9000 Bus-Fahrerinnen und -Fahrer auf den Kanarischen Inseln haben die Arbeit niedergelegt. Nur ein Minimum werde bedient, heißt es. Damit soll für die Vorverlegung des Renteneintrittsalters für Transportarbeiter auf 60 Jahre gefordert werden.
Der Arbeitgeberverband für das Verkehrswesen auf den Kanaren (FET) sieht davon 605.000 Fahrgäste auf den Kanarischen Inseln betroffen. Und viele von ihnen weichen auf das Auto aus. Am frühen Morgen waren viele Staus auf den Inseln noch länger, als sie es im Berufsverkehr auf den Haupt-Strecken ohnehin meist sind. Und weitere Streik-Tage sind bereits angekündigt:
Busfahrer der Kanaren treten in Streik
Die Gewerkschaften CCOO und UGT hatten am Wochenende klar gemacht, dass bei ausbleibender Einigung am Montagmorgen auf Verkehrschaos gesetzt werde. Und eine außerordentliche Sitzung blieb aus.
Im Güter- und Gesundheitssektor hatten die Fahrerinnen und Fahrer zuletzt Einigungen erzielt. Doch im öffentlichen Personennahverkehr und angelehnten Sektoren blieb eine Einigung bisher aus. Aus der Perspektive der Gewerkschaften war damit ein landesweiter Streik unumgänglich.
Zunächst ist dieser für den Montag angesetzt. Damit wollen die Arbeitnehmer-Vertreter klar machen, was bei ausbleibender Einigung droht. Im Anschluss soll zwei Wochen lang verhandelt werden. Kommt es zu einer Einigung, bleibt es bei einem Streiktag. Falls nicht, werde am 11. November erneut die Arbeit niedergelegt, hieß es.
Kanaren: Weitere Streiks im ÖPNV sollen folgen
Sollte es auch dann keine Einigung geben, wurden bereits der 28. und 29. November sowie der 5. und 9. Dezember als weitere Streik-Tage ausgegeben. Hilft auch das nicht, werde ab dem 23. Dezember auf unbestimmte Zeit gestreikt.
Laut dem Generalsekretär der FET, José Ángel Hernández, werde von der spanischen Regierung eine klare Zusage gefordert, dass das Renteneintrittsalter auf 60 Jahre vorverlegt wird und dies nicht zu zusätzlichen Sozialversicherungskosten für die Unternehmen führe.
Zudem sagte Hernández: “In Spanien fehlen derzeit etwa 15.000 Fahrer, davon 500 auf den Kanarischen Inseln”. Daher müsse insbesondere mit Blick auf die Senkung des Renteneintrittsalters dringend die Werbetrommel für den Beruf gerührt werden. Und der Eintritt in den Job müsse erleichtert werden, hieß es weiter.
So wird zunächst auf den Kanaren gestreikt
Laut Gewerkschaften sei der frühere Renteneinstieg eminent wichtig – auch aus Sicht der Fahrgäste. Denn der Job habe einen “beschwerlichen Charakter” und “viele Fahrer sind von Rücken- und Handgelenksverletzungen sowie Herz-Kreislauf-Problemen betroffen”.
Im Tourismus wurde die Arbeit am ersten Streiktag vorerst auf 40 Prozent reduziert. Im ÖPNV ist das je nach Insel unterschiedlich. Auf Fuerteventura werden ebenfalls 40 Prozent garantiert, auf Gran Canaria 50 und auf Teneriffa 75 Prozent. Auf Lanzarote werden bis zu 80 Prozent der Verbindungen befahren.
Diese Werte gelten für den ersten Warnstreik. An künftigen Streik-Tagen auf den Kanarischen Inseln könnte dies deutlich nach unten korrigiert werden.
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Busfahrer streiken: Kanaren erwarten lange Staus
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