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Kanaren-Asyl gegen Sex: Polizist wird suspendiert


Das Gericht in Madrid hat die Suspendierung eines Polizisten wegen schweren Fehlverhaltens bestätigt. Der Mann hatte Asylverfahren gegen Sex beschleunigt und gegen eine Strafe geklagt.

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Das Oberste Gericht von Madrid hat die Suspendierung eines Polizisten für 90 Tage wegen schwerwiegenden Fehlverhaltens bestätigt. Der Beamte hatte jungen Migranten auf Teneriffa und in Ceuta angeboten, ihre Asylverfahren gegen sexuelle Gefälligkeiten zu beschleunigen. Das geht aus einer Entscheidung hervor, die am Mittwoch publik wurde.

Das Gericht wies die Klage des Polizisten gegen die Disziplinarmaßnahme der Polizeidirektion zurück. Die Richter sahen es jedoch als erwiesen an, dass der Beamte in Hotelzimmern Treffen mit vier verschiedenen jungen Männern arrangierte, darunter auch mit einem Minderjährigen.

Der Polizist war von August bis November 2021 für die zuständige Polizeidirektion tätig und wurde dienstlich nach Las Palmas de Gran Canaria und Ceuta entsandt. Dort sollte er unter anderem Asylinterviews führen und die Bearbeitung von Anträgen unterstützen.

Polizist beschleunigte Asylverfahren auf den Kanaren gegen sexuelle Gefälligkeiten

Laut Überwachungsprotokollen der internen Ermittlungen sprach der Beamte gezielt junge Männer aus Nordafrika auf der Straße an. Er gab sich als Polizist zu erkennen und erklärte, er könne ihnen helfen, ihr Asylverfahren zu beschleunigen.

Anschließend lud er die Migranten in sein Hotelzimmer ein, wo sie rund 45 Minuten blieben. Beim Verlassen trugen sie laut Ermittlungen Taschen voller Kleidung, Getränken und manchmal auch Bargeld mit sich.

Die Ermittlungen ergaben, dass der Polizist die Kontakte zu den Migranten stets am Tag der Antragstellung aufnahm. Er umging die offiziellen Wege und sorgte dafür, dass die Asylanträge seiner Opfer bevorzugt bearbeitet wurden.

Gericht sieht schweres Fehlverhalten bei Asylverfahren auf den Kanaren

In den Zeugenaussagen berichteten alle jungen Männer übereinstimmend, dass der Polizist sie im Hotelzimmer nur in Unterwäsche empfing und ihnen anbot, dort zu übernachten. Die Ermittlungen kamen zudem zu dem Ergebnis, dass der Beamte in Ceuta stets dasselbe Hotelzimmer verlangte. Dieses Zimmer verfügte über einen separaten Zugang über eine Treppe außerhalb des Empfangsbereichs.

Während seiner Dienstreise nach Las Palmas de Gran Canaria wohnte der Polizist immer in einem anderen Hotel als seine Kollegen. Das Gericht wertete diese Umstände als eines von vielen Indizien für das schwerwiegende Fehlverhalten des Beamten.

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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