Die Regierung der Kanaren hat eine Inspektion zu den Stromausfällen auf La Palma eingeleitet. Das Ministerium für den Ökologischen Wandel und Energie begann am Donnerstag mit der Prüfung der Ursachen für mehrere Stromausfälle auf La Palma in den vergangenen Wochen.
Die Unternehmen Red Eléctrica und Endesa erhielten eine Frist von zehn Tagen, um technische Berichte zum Ursprung der Vorfälle vorzulegen. Die Regionalregierung schloss Sanktionen nicht aus, sollte eine Verantwortung festgestellt werden.
Mariano Hernández Zapata, der zuständige Minister, forderte die Energieversorger auf, detailliert zu berichten, „was passiert ist und warum es passiert ist“. Die Generaldirektion für Energie leitete vor Ort Inspektionen ein. Zapata sprach von fast sechs Stromausfällen in den vergangenen Wochen. Die Ursachen reichten von Problemen bei der Verteilung, einem Erdrutsch in Breña Alta nahe dem alten Flughafen, punktuellen Störungen in der Stromerzeugung bis zu einer Panne in einem Unspannwerk.
Immer wieder Stromausfälle auf La Palma
Der größte Stromausfall ereignete sich am Donnerstag vergangener Woche. Eine Störung im Umspannwerk des Kraftwerks Los Guinchos unterbrach für bis zu zwei Stunden die Versorgung für rund ein Drittel der Einwohner der Kanaren-Insel.
Zwei weitere Ausfälle traten am Mittwoch auf. Zwischen 14.08 und 14.18 Uhr waren 9700 Kunden in Tijarafe und El Paso betroffen. Zwischen 20 und 20.30 Uhr blieben mehr als 10.000 Nutzer in Gemeinden im Nordosten und Südosten der Insel ohne Strom.
Das Ministerium betonte, dass kein strukturelles Defizit in der Stromerzeugung auf La Palma bestehe. Das Alter der Anlagen wirke sich jedoch negativ auf die Servicequalität aus. Zapata begrüßte die Ausschreibung zur Erneuerung der Kraftwerke auf dem Archipel nach mehr als zehn Jahren Wartezeit. Dieser Prozess werde es ermöglichen, mehr als die Hälfte der Erzeugungskapazität auf La Palma zu ersetzen, insbesondere die ältesten Anlagen.
Regierung der Kanaren prüft Sanktionen gegen Stromversorger
Er hob zudem Investitionen von mehr als 14 Millionen Euro für die Verbesserung des Stromnetzes nach dem Vulkanausbruch hervor. Ein weiteres Projekt sei ein neues Umspannwerk in Fuencaliente. Die Regierung kündigte außerdem eine vollständige Überprüfung des Verteilungs- und Transportnetzes auf La Palma an. Ziel sei es, Schwachstellen zu erkennen und die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Die kanarische Regierung betonte, bei nachgewiesener Fahrlässigkeit Maßnahmen gegen die Betreiber zu ergreifen. Zapata sagte: „Wir werden konsequent sein, und wenn ein Unternehmen versagt hat, muss es diese Konsequenzen tragen.“
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