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Abwasser-Probleme: Plötzlich ist das Meer vor Teneriffa braun und stinkt


Die Diskussionen über ungeklärtes Abwasser direkt am Strand von Teneriffa reißt nicht ab. Kürzlich gab es einen neuen Vorfall.

Von Johannes Bornewasser – letzte Änderung: – Lesedauer: 2 Minuten – 0 Leserkommentare bei Kanaren News

Plötzlich war das Wasser am Badestrand von Costa Adeje auf Teneriffa braun verfärbt und stank. Der Vorfall hat in der Vorwoche Besorgnis und erneute Diskussionen über die Abwasser-Probleme der Kanaren-Insel ausgelöst.

Die Ursache war offenbar ein technischer Defekt an der Abwasser-Aufbereitungsanlage EDAR Adeje-Arona. Es soll zu einem Druckverlust in einer der Hauptleitungen gekommen sein. In der Folge sei wohl eine erhebliche Menge Abwasser ins Meer gelangt. Die betroffene Anlage ist für die Abwasserentsorgung der Gemeinden Adeje und Arona verantwortlich.

Die Behörden haben keine Wasserproben entnommen, da der Wasserrat der Insel für die Sauberkeit des Wasser garantiert habe. Demgegenüber stehen Berichte von Zeugen, über den Gestank klagten. Was Experten sagen:

Teneriffa und die andauernden Abwasser-Probleme

Die aktuelle Situation reiht sich ein in eine Serie von Vorfällen, bei denen es auf Teneriffa zu Abwassereinleitungen ins Meer kommt. Seit mehr als 300 Tagen ist die Playa Jardín in Puerto de la Cruz wegen abwasserbedingt schlechter Werte gesperrt. Die wiederholten Zwischenfälle werfen Fragen zur Zuverlässigkeit der Abwasserinfrastruktur auf.

Umweltschützer und Anwohner kritisieren die unzureichende Wartung und Überwachung der Anlagen. Sie fordern eine umfassende Modernisierung des Abwassersystems der größten Kanaren-Insel. Die Behörden kündigten an, die Ursachen des aktuellen Lecks gründlich zu untersuchen und notwendige Reparaturen schnellstmöglich durchzuführen.

Teneriffa: Abwasser-Auswirkungen auf Tourismus und Umwelt

Die Verschmutzung des Meeres hat nicht nur ökologische, sondern zunehmend auch wirtschaftliche Konsequenzen. Costa Adeje ist eines der beliebtesten Touristenziele Teneriffas. Das Vertrauen in die Wasserqualität spielt eine entscheidende Rolle für den Wirtschaftszweig. Die Abwasserprobleme von Puerto de la Cruz im Norden der Kanaren-Insel zeigen, dass auch der Tourismus unter Vorfällen wie diesen leiden kann.

Entdeckt hatte die Einleitung unter anderem der Meereswissenschafter Felipe Ravina, der umgehend Drohnenaufnahmen der Szenerie machte. Sie zeigen, dass Hunderte Badegäste unweit der Einleitung im Meer schwammen.

Julio Muñiz Padilla ist Chemiker und Umwelt-Experte. Der Wissenschafter spricht von drei verschiedenen Arten der Abwasser-Einleitung auf den Kanaren: Zum einen gebe es Abwasser, das hochgradig umweltschädlich sei. Dann aufbereitetes Wasser, das noch immer schlecht für Umwelt und gesundheit, jedoch bereits weniger bedenklich wäre. Schließlich folge noch Brauchwasser, das keine weiteren Probleme nach sich ziehe.

Muñiz sagt: „Abwasser ist hochgradig umweltschädlich und in fast allen Fällen illegal, es sei denn, es wird über eine Entfernung von mehr als 500 Metern transportiert. Das Gesetz erlaubt weiterhin die Einleitung dieses Abwassers ins Meer – und auf den Kanarischen Inseln ist das ein echtes Problem.“


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Über den Autor

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Kanaren News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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