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Kanaren werfen 2,2 Millionen Kilo Bananen auf den Müll


Der Bananenpreis droht zu sinken. Als Gegen-Maßnahme schmeißen die Kanaren 2,2 Millionen Kilo Bananen einfach auf den Müll.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

2.200.000 Kilogramm Bananen sind auf den Kanarischen Inseln vernichtet worden. Die Maßnahme ist drastisch. Und mit Blick auf den Hunger unter anderem nur wenige Hundert Kilometer weiter östlich kaum nachzuvollziehen. Und trotzdem hat die Politik der Kanaren sogar zugestimmt.

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Der Verband der Bananenerzeuger der Kanarischen Inseln (Asprocan) will mit der drastischen Maßnahme der Vernichtung von 2,2 Millionen Kilo Bananen einem Preisverfall zuvorkommen.

Die Regierung der Kanarischen Inseln muss dieser Maßnahme zustimmen. Nicht zuletzt, da sie den Anbau subventioniert. Und nun werden nicht nur Lebensmittel in großem Stil vernichtet, sondern auf diesem Weg erneut Kosten erzeugt. All das geschieht paradoxerweise, um den Preis stabil zu halten. Und das, obwohl der Preisunterschied zwischen Erzeugung und Verbraucher im August bei 666 Prozent lag.

Kanaren: Bananen-Preis auf Achterbahnfahrt

Bananen wurden zuletzt für 29 Cent pro Kilo hergestellt und für 2,22 Euro verkauft. Das zeigt der jüngste Preisindex, der sich mit dem Unterschied zwischen Erzeuger bis zum Verbraucher beschäftigt. Doch auf den Kanarischen Inseln gibt es ein Überangebot. Und das Gesetz der Marktwirtschaft lässt einen drastischen Preisverfall erahnen.

Um dem entgegenzuwirken, wollen die Erzeuger lieber freiwillig ihre Ernte vernichten. Die verbleibenden Bananen erwirtschaften dann mehr, als wenn alles zu sinkenden Preisen verkauft wird.

Kanaren: Lebensmittel-Preise vom Erzeuger bis zum Verbraucher

In anderen Bereichen der Landwirtschaft ist die Spanne deutlich geringer. So werden über alle Lebensmittel hinweg Wert-Anstiege vom Erzeuger bis zum Verbraucher von 316 Prozent registriert.

Auf die Banane folgen laut jüngstem Bericht Zwiebeln mit 616 Prozent, Salat mit 542 Prozent, Knoblauch mit 492 Prozent, Mangold mit 476 Prozent und Karotten mit 469 Prozent. Bei Olivenöl wird auf der anderen Seite der Skala mit 31 Prozent der geringste Anstieg verzeichnet.

Bei tierischen Erzeugnissen stiegen die Kosten für Kalbfleisch beim Ursprung von 5,57 Euro pro Kilogramm bis zum Verbraucher auf 21,24 Euro. Das ist ein Anstieg von 281 Prozent. Bei Lammfleisch beträgt dieser 342, bei Hühnchen rund 124 und bei Eiern 58 Prozent.

Spanien zeigt kaum Interesse an Kanaren-Bananen

Zuletzt wurden Bananen von den Kanarischen Inseln auf dem spanischen Festland nicht mehr verkauft. Nicht zum ersten Mal reagieren die Inseln mit einer “Pica”. So wird die großangelegte Vernichtung des Lebensmittels genannt.

Die Plattform für einen fairen und authentischen Preis für Bananenbauern der Kanarischen Inseln kritisiert, dass enorm hohe Prozentsätze der Erzeugnisse vernichtet werden müssen. So seien im August in Woche drei 15 Prozent und sieben Tage später 18 Prozent der Gesamterzeugnisse vernichtet worden. In Summe seien bisher 2,2 Millionen Kilo beseitigt worden.

Die Plattform spricht von “unhaltbaren Zuständen”. Bereits im vergangenen Jahr seien enorme Preisrückgänge verzeichnet worden. Viele Erzeuger würden inzwischen darüber nachdenken, ihre Tätigkeit aufzugeben. Laut Verband sei es “verheerend”, dass immer mehr Bauern für den Mülleimer arbeiten würden – ob durch aktive Zerstörung der Ernte oder Nicht-Verkäufe in den Supermärkten. Über eine aktive und bewusste Reduktion der produzierten Menge wird auf den Kanarischen Inseln unterdessen bislang nicht offen diskutiert.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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