Die Kanarischen Inseln sind bärenstark in die Wintersaison gestartet. Die Branchenverbände im Tourismus melden mehr geöffnete Betriebe als je zuvor. Zudem stünden in den Hotels mehr Zimmer und Betten zur Verfügung und es arbeiten dort mehr Menschen denn je.
All das sorgt für das höchste Einkommen in der Wintersaison aller Zeiten. Denn in der im Oktober gestarteten Hochsaison öffneten 588 Hotelbetriebe ihre Türen. Und bei einigen von ihnen handelt es sich um ganze Komplexe mit mehreren Hotels an einem Standort.
So melden die Kanaren auch in diesem Beriech einen nie dagewesenen Wert. Hinzu kommt die Rekordzahl von 113.119 Zimmern und 261.339 Betten. Auch das ist ein historischer Höchststand. Doch bei aller Freude gibt es auch einen negativen Wert.
Kanaren-Urlauber bleiben nicht mehr so lang wie zuletzt
Denn während die Touristen zwar in großen Massen auf die Kanaren strömen, meldet das Nationale Statistik-Institut INE, dass die Urlauber mit durchschnittlich 6,36 Tagen so kurz bleiben wie seit 16 Jahren nicht mehr. Nur im Jahr 2007 war mit 6,25 Tagen ein niedrigerer Wert registriert worden.
Doch von allen Rekordwerten abgesehen, kommt es für die Branche nicht auf die Quantität der zur Verfügung stehenden Betten an, sondern auf deren Auslastung. Und die liegt mit etwa 75 Prozent in einem sehr guten Bereich.
Und doch bedeutete dieser Wert keinen Rekord. Denn im Jahr 2016 wurden im Oktober schon 81 Prozent erreicht. Andererseits war damals das Angebot geringer. Um diesen Faktor bereinigt, würden die Kanaren auch dabei einen Spitzenwert melden. Zudem liegen die Inseln mit dem nun erreichten Wert spanienweit an der Spitze. Die Balearen folgen abgeschlagen mit 66 Prozent Hotel-Auslastung.
Kanaren-Tourismus kurbelt regionalen Arbeitsmarkt an
Die große Nachfrage nach Kanaren-Urlaub sorgt bei der Beschäftigung im Kanaren-Tourismus ebenfalls für Rekordwerte. Im Oktober wurden 54.813 Arbeitnehmende gezählt, die unmittelbar mit dem Beherbergungsgewerbe verknüpft waren. Das waren 3952 Beschäftigte mehr als im Vorjahr. Und damit wurde erneut ein Oktober-Rekord gebrochen.
Während ein Hotelzimmer im Spanien-Durchschnitt 110 Euro kostete, waren es auf den Kanaren zuletzt 123 Euro – und damit knapp zwölf Prozent mehr als der nationale Durchschnitt. Im Jahr 2019 waren auf den Inseln noch 101 Euro pro Nacht und Zimmer gefordert worden.
Die Branche rechnet allerdings nicht in Durchschnittspreisen pro Zimmer, sondern in deren Rentabilität. Es zählt in dieser Betrachtung also nicht der Preis pro verfügbarem, sondern pro belegtem Zimmer. Und dabei erzielten die Hotels der Kanarischen Inseln zum Start der Wintersaison durchschnittlich 104 Euro. Das waren 29 Prozent mehr als im gleichen Monat des Jahres 2019, was erneut einen historischen Höchstwert bedeutete.
Den Wermutstropfen der verhältnismäßig kurzen durchschnittlichen Aufenthaltsdauer dürften die meisten Kanaren-Hotels angesichts solcher Zahlen also locker wegstecken.
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Tourismus: Kanaren melden stärksten Start in die Hochsaison aller Zeiten
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