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Kanaren: So sollen Anwohner zu Ökostrom-Investoren werden


Wer mit erneuerbarer Energie Geld verdient, ist offener für neue Anlagen. Genau so wollen die Kanaren die Bürger für neue Projekte gewinnen und der Umwelt etwas Gutes tun.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Projekte für neue Wind- und Photovoltaikanlagen stoßen immer öfter auf Widerstand. Die Regierung der Kanarischen Inseln plant daher eine Bürgerbeteiligung. Die These: Wer mitverdient, ist offener. Und so sollen auch Kleinst-Anleger zu Investoren in “Grünen Strom” werden können.

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Ab 500 Euro kann auf den Kanaren also bald jeder Anwohner zum Öko-Investor werden. Das zumindest sieht ein neuer Gesetzentwurf vor. Denn die Bürger sollen die Energiewende aktiv mitgestalten – und von ihr profitieren.

Die Idee: Anlagen mit einer Leistung ab zwei Megawatt sollen für jedermann geöffnet werden. So können bis zu 40 Bürgerinnen und Bürger in eine Anlage investieren und an der Ökostromerzeugung Geld verdienen. Geplant ist dafür folgendes:

So wollen die Kanaren jeden Einwohner zum Öko-Investor machen

Photovoltaik- oder Windkraft-Anlagen mit einer Leistung ab zwei Megawatt werden auf den Kanaren für bis zu 20 Investoren geöffnet. Erzeugt eine Anlage zwischen fünf und acht Megawatt, sind es 30 und bei mehr Leistung bis zu 40 Investoren pro Anlage.

Der Entwurf sieht vor, dass maximal ein Prozent der Anteile an eine Einzelperson vergeben werden dürfen. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass zu große Stimmrechte entstehen.

Ökostrom aus der Mitte der Kanaren-Gesellschaft

Der auf den Kanaren für die Energiewende zuständige Minister, Mariano Hernández Zapata, sieht die Bürgerbeteiligung als einziges Mittel, die Gesellschaft nicht nur zur Akzeptanz der erneuerbaren Energieerzeugung zu bewegen, sondern sie sogar davon zu begeistern.

“Es gibt immer mehr Proteste und wir müssen alles dafür tun, die Bürger dazu zu bewegen, solche Projekte zu akzeptieren. Wenn sie sehen, dass sie einen Vorteil daraus ziehen und genauer darüber Bescheid wissen, werden sie sie eher akzeptieren”, lautet die These des Politikers.

Erneuerbare Energie: Kanaren wollen keine Kleinst-Anlagen

Das neue Gesetz sieht vor, dass zwei öffentliche Präsentationen zu einem Ökostrom-Projekt in der Gemeinde gehalten werden, in der sie entstehen sollen. Darin sollen alle Informationen und auch die Möglichkeiten zur finanziellen Beteiligung diskutiert werden.

Außerdem soll das neue Gesetz verhindern, dass künftige Anlagen aus vielen kleinen Installationen mit weniger als zwei Megawatt entstehen, um eine Bürgerbeteiligung aushebeln.

Das können Ökostrom-Investoren auf den Kanaren verdienen

Der Energiewende-Minister rechnete bei der Präsentation der neuen Gesetz-Idee vor, dass Ökostrom-Investoren auf den Kanaren etwa so viel Geld verdienen können, wie mit Staatsanleihen. Hernández Zapata rechne mit etwa drei Prozent Rendite.

Allerdings würden die Investoren, wie bei Beteiligungen üblich, gleichermaßen und im Rahmen ihrer Anteile für Gewinn und Verlust verantwortlich gemacht. Es kann also auch mehr Geld verdient werden. Schriebt eine Anlage Verluste, müssten diese jedoch ebenfalls mitgetragen werden.

Während Hernández Zapata die neue Verordnung “bahnbrechend” findet, gehört zur Wahrheit, dass Installationen dieser Art eine Halbwertzeit haben und aktuelle Tagesgeldkonten derzeit ähnliche Renditen einfahren. Zugleich besteht dabei jedoch kein Risiko – jedenfalls nicht bei eingelagerten Summen bis 100.000 Euro.

Dennoch sind Investoren oft offener, wenn sie für ihr Geld einen haptischen Gegenwert erhalten. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, legt das Ministerium weitere Informationen vor, wie genau jeder Anwohner der Kanarischen Inseln vergleichsweise einfach zu einem Ökostrom-Investor werden kann.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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