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Kanaren-Urlaub deutlich teurer – Touristen ist das egal


Die Kanaren registrieren mehr Buchungen für den Sommer. Obwohl Flüge und Hotels teilweise deutlich teurer geworden sind. Das erwarten die Inseln für die Saison.

Von Juan Martin Lesedauer: 3 Minuten

Die Inflation versauert vielen Europäern derzeit den Alltag. Am Urlaub wollen sie offenbar dennoch nicht sparen. Einen Monat vor Beginn der Sommer-Saison zeigt das der Blick auf die Buchungszahlen der Kanarischen Inseln.

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Die Sorge, mit der viele Hoteliers und Gastronomen des Archipels auf die immer weiter steigenden Preise geblickt haben, war damit offenbar unbegründet. Flüge auf die Kanaren sind im Schnitt sechs, Unterkünfte neun Prozent teurer geworden. Europäischen Urlaubern scheint das egal zu sein. Denn die Buchungen für die Kanarischen Inseln stiegen trotzdem um satte 17 Prozent.

Insbesondere im Juli und August erwarten die Hoteliers der Kanarischen Inseln starke Auslastungen, wie der Präsident des Verbands der Unternehmer in Gastgewerbe und Tourismus von Las Palmas de Gran Canaria (Feht), sagt. José María Mañaricua erklärt: “Die Prognosen sind gut, wir glauben, dass es ein guter Sommer wird.”

Kanaren rechnen im Sommer mit “Nachbarinsel-Effekt”

Ein Grund für den steigenden Tourismus könnten die Kanarios selbst sein. Mañaricua prognostiziert, dass viele Anwohner aufgrund der gestiegenen Flugkosten ihren Urlaub auf Nachbarinseln verbringen werden. Das stelle einen zusätzlichen positiven Effekt für die Branche dar.

Allerdings gelte das nicht für alle Inseln. Denn während Teneriffa weiterhin Zugewinne vermeldet, sieht es auf La Palma nach dem Vulkanausbruch und auf Gran Canaria weiterhin mau aus.

Insbesondere die letztgenannte Insel leidet unter Versäumnissen aus der Vergangenheit (mehr dazu im Beitrag am Text-Ende). Der Experte wagt es nicht, von Wachstum zu träumen. Die Insel liegt noch immer weit hinter den Werten von 2019 zurück.

Kanaren-Hotels müssen steigende Preise an Urlauber weitergeben

In Summe jedoch blicken die Kanarischen Inseln auf steigende Buchungszahlen. Und das, obwohl die Inseln längst nicht mehr das uneingeschränkte Preis-Paradies früherer Tage sind. Ein Hotelzimmer kostet inzwischen durchschnittlich 159 Euro, was einen Anstieg um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Das zeigt der Durchschnittswert, den das Nationale Statistik-Institut INE regelmäßig erhebt. Die jüngsten Werte stammen aus dem Zeitraum Januar bis März, so dass Experten davon ausgehen, dass es zur Sommer-Saison sogar nochmals teurer wird.

Grundsätzlich verteidigt Mañaricua diesen Kurs: “Wenn die Lebensmittelpreise steigen und wir mehr für Brot, Öl und andere Produkte bezahlen müssen, müssen wir die Kosten an unsere Kunden weitergeben.” Und während die Buffets der Hotels einen großen Kostenblock darstellen, sind auch die Preise für Strom und Wasser deutlich gestiegen.

Ferienwohnungen der Kanaren im Spanien-Vergleich günstig

Doch nicht nur Hotels verzeichnen gute Zahlen. Auch Ferienwohnungen sind auf Teneriffa und La Palma bereits zu rund 80 Prozent ausgelastet. Gran Canaria und Fuerteventura folgen bei diesen Unterkünften mit nur wenig Abstand.

Mit durchschnittlich 104 Euro pro Nacht sind Apartments auf den Kanaren im nationalen Vergleich besonders günstig. Wer also auf die einhergehenden Dienstleistungen verzichten kann, senkt die reinen Wohnkosten auf diese Weise teils deutlich.

Flugtickets werden teurer, Kanaren dennoch stark gebucht

Mehr als die Hälfte der Buchungen stammen aus dem Inland. Das stützt die These Mañaricuas. Allerdings würden auch die Zahlen aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden steigen. Hinzu kommt die konstant starke Nachfrage aus Großbritannien.

Sie alle überwinden auch die Hürde der teureren Flugpreise. Der Anstieg dort kommt laut Airlines vor allem durch bis zu 50 Prozent höhere Treibstoffpreise. Allerdings blicken einige Fluglinien nach der Pandemie auf geringere Flotten oder Mitarbeiterzahlen, was den Angebot-Nachfrage-Effekt und mit ihm die Preisanstiege zusätzlich verstärkt.


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Juan Martín ist Redakteur bei Teneriffa News. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

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