Die Reise-Trends in und um Europa verändern sich. Die Kanaren bleiben weiterhin eines der beliebtesten Ziele. Doch andere Länder schließen auf. Außerdem geht der Trend weg von günstigen Hotels, hin zum Luxus-Urlaub.
Die Reisebranche verzeichnete in den vergangenen fünf Jahren deutliche Verschiebungen bei den Hotelbuchungen. Im Sommer 2019 bevorzugten nur 13 Prozent der Gäste Fünf-Sterne-Hotels, berichtet Dertour. In diesem Sommer waren es bereits 30 Prozent aller Buchungen. Und bei den Vier-Sterne-Hotels wurde im selben Zeitraum eine Steigerung von 47 Prozent auf jetzt 53 Prozent registriert.
Hotels mit drei oder weniger Sternen sind hingegen deutlich seltener gefragt: Der Anteil der Buchungen sank von 40 Prozent im Jahr 2019 auf 17 Prozent in diesem Sommer. Sven Schikarsky von Deutschlands zweitgrößtem Reiseveranstalter sagt dazu, dass “der Luxusmarkt erschwinglicher geworden ist und die Nachfrage nach hochwertigen Urlaubserlebnissen steigt.” Das hat auch Einfluss auf die Ziele – von den Kanarischen Inseln bis zum Bosporus:
Nicht nur Kanaren: Deutlich mehr Sommerurlauber
Die Gästezahlen in diesem Sommer sind demnach deutlich gestiegen. 2024 wurde eine Erhöhung um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Auffallend ist dabei die Beliebtheit der Türkei.
Der Urlaubsanbieter untersuchte die Buchungs- und Reisetrends von Juni bis September. Die Daten zeigen nicht nur eine Zunahme bei den Urlaubsbuchungen allgemein, sondern auch eine deutliche Verschiebung bei den Zielen.
Urlaub: Das sind die beliebtesten Reiseziele
Da die Türkei mit einem Plus von 48 Prozent im Sommer auf der Kurz- und Mittelstrecke die meisten Besucher anzog, konnte sie Spanien überholen. Dort wiederum betrug das Plus im Vergleich zum Vorjahr elf Prozent, was den zweiten Rang sicherte. Auf dieser Distanz entschied sich etwa ein Fünftel der Urlauber für die Balearen, die Kanaren oder das spanische Festland.
Es folgt Griechenland mit einem Gästezuwachs von 14 Prozent vor Deutschland auf Rang vier. Dahinter liegt Ägypten mit einem Zuwachs von 75 Prozent, gleichauf mit Italien. Aufstrebend sind unterdessen Malta (+60 Prozent, Platz 17), Marokko (+47 Prozent, Platz 19) und Tunesien (+22 Prozent, Platz 6).
Beeinflusst wurden die Buchungen von der Insolvenz des Reiseveranstalters FTI zu Beginn des Jahres. Viele Gäste wechselten zu anderen Anbietern, einige änderten daraufhin auch die Destination. Hinzu kämen günstige Wechselkurse, die dazu beitrugen, dass Urlaubsländer wie die Türkei und Ägypten, aber auch weiter entfernte Ziele wie Südafrika ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten und somit mehr Gäste anlocken konnten.
Europa macht wieder mehr Fernreisen und plant länger im Voraus
Die Nachfrage nach Fernreisen ist mit einem Plus von 37 Prozent ebenfalls merklich angestiegen. Dabei sind die Anteile auf Kurz- und Mittelstreckenreisen stabil geblieben. Die gestiegene Beliebtheit des Fernreise-Markts ist laut Reisebranche auch auf das verbesserte Preis-Leistungs-Verhältnis bei Zielen wie den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Indischen Ozean zurückzuführen.
Auch die vergleichsweise oft erschwinglicheren Möglichkeiten, dort in der neuerdings deutlich beliebteren Vier- und vor allem Fünf-Sterne-Kategorie abzusteigen, sorgte laut Analyse für eine Zunahme der Reisen in diese Länder.
Zudem zeigt die Analyse, dass mit durchschnittlich 127 Tagen wieder weiter im Voraus gebucht wird. Am beliebtesten bleiben trotz Digitalisierung die Urlaubsbuchungen über Reisebüros. Dertour verzeichnete dort in etwa doppelt so viele Buchungen wie über das Internet.
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Reise-Trends: Europa bucht jetzt Luxus und plant länger im Voraus
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