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Dramatische Zustände bei der Polizei von Puerto de la Cruz


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Veraltete Technik, falsche Uniformen und jede Menge Improvisationstalent: Die Polizei von Puerto de la Cruz im Norden Teneriffas gilt als die am schlechtesten ausgerüstete der Insel. Das zumindest behauptet die Gewerkschaft der Polizei der Kanaren (SIPC). Demnach sei es dem Beamten kaum noch möglich, ihre tägliche Arbeit zu verrichten.

Die Uniformen der Policia Local seien nach einer Verordnung aus dem September 2012 nicht mehr zulässig. Dennoch warten die Beamten auch 25 Monate nach dem Erlass weiter auf ihre neue Kleidung. In der Zwischenzeit behelfen sich viele Polizisten selber, hieß es.

Teneriffas Polizei muss private Handys nutzen

Auch die Technik sei veraltet. Da einige der Beamten sogar auf Einzelstreife gehen müssten, sei eine hervorragend funktionierende Kommunikationstechnik zum Schutz der Mitarbeiter eigentlich dringend nötig. Doch die Realität sieht ganz anders aus: Funkgeräte entsprächen nicht mehr dem heutigen Standard. Innerhalb von Gebäuden sei der Empfang meist so schlecht, dass die Beamten immer wieder auf ihre privaten Mobiltelefone ausweichen müssten.

Auch Fahrzeuge seien zu wenig vorhanden. Die Polizisten hätten zuletzt Fahrräder gestellt bekommen, um sich fortbewegen zu können. Nach Angaben der Gewerkschaft sei nur ein Fahrzeug, ein Opel Astra, für den Einsatz brauchbar. Demnach gebe es noch einen Seal Altea, der jedoch lediglich den höheren Beamten vorbehalten werde. Somit bliebe nur noch ein Renault Scenic, dessen Kennzeichnung jedoch nicht für den Einsatz zulässig sei, sowie einen Ford Focus, der im Fond keine gesicherte Rückwand habe und damit für Einsätze mit Festnahmen unbrauchbar sei.

Keine Alkoholtester: Polizei fährt Betrunkene nach La Orotava

Ebenfalls problematisch sei die Ausstattung in Sachen Verkehrsüberwachung: Alkoholtester seien nicht vorhanden, so dass trotz des regen Nachtlebens in der Stadt keine Kontrollen mehr durchführbar seien. Bei konkreten Verdachtsfällen würden Personen daher trotz der desolaten Fahrzeug-Situation nach La Orotava transportiert, um bei den dortigen Kollegen einen Alkoholtest durchzuführen zu lassen.

Werden Personen in Gewahrsam genommen, sei es auch nicht möglich, diese zu separieren. Somit müsse genau abgewogen werden, ob Straftäter zusammen eingesperrt oder doch besser wieder laufen gelassen werden sollten, hieß es. Zudem seien keine Anhörungen möglich, wenn auf der Plaza Europa ein Fest gefeiert würde. Dann nämlich wummerten die Bässe der Musik so laut durch das Polizeigebäude, dass eine Unterhaltung unmöglich sei.


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Für die Gewerkschaft sind die genannten Zustände kaum mehr tragbar. Sie hofft, durch ihre öffentliche Beschwerde nun auf mehr Aufmerksamkeit für die Zustände, mit denen die Beamten seit Jahren leben müssten. Zur Sicherheit aller sei es nötig, dass dies bekannt und abgestellt würde.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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