Das nahe der Playa Jardín auf Teneriffa gebrochene Abwasser-Rohr wird von Ferrovial repariert. Das Spezial-Unternehmen erhielt den Zuschlag. Allerdings haben die Niederländer 16 Monate Zeit. Erst kürzlich teilte das Rathaus von Puerto de la Cruz mit, den beliebten Strand noch im Sommer wieder eröffnen zu wollen.
Der Wasserrat von Teneriffa vergab den Auftrag rund elf Monate nach der Schließung des beliebten Strandes. Der Auftrag gilt als einer der wichtigsten im Rahmen der Abwasser-Problematik der größten Kanaren-Insel.
Die Playa Jardín musste geschlossen werden, nachdem die Wasserwerte über Jahre immer schlechter wurden und schließlich dauerhaft oberhalb der Grenzwerte lagen. In der Folge begann ein politisches Katz-und-Maus-Spiel, das bis jetzt anhält. Während der Wasserrat für die Reparatur 16 Monate Zeit gab, will Puerto de la Cruz schon in wenigen Wochen zur Normalität zurückkehren. Das sorgt für weiteren Zündstoff:
Abwasser-Diskussionen in Puerto de la Cruz dauern an
Der Auftrag ist mit rund 2,72 Millionen Euro dotiert. Ferrovial soll den an mehreren Stellen gebrochenen Abwasser-Auslass reparieren. Das soll belastetes Wasser weiter vor die Küste Teneriffas bringen. Derzeit leckt das Abwasserrohr in direkter Strandnähe:

An der Playa Jardín auf Teneriffa läuft nach einem Rohrbruch seit Jahren Abwasser in direkter Strandnähe ins Meer. Foto: WET
Das Unternehmen wurde damit beauftragt, einen glasfaserverstärkten Kunststoff-Panzer um das Rohr zu legen. Zudem sollen Abdeckungen ausgetauscht werden.
Der Abfluss hat einen Durchmesser von rund 80 Zentimetern. Er ist knapp 975 Meter lang. Die Bruchstelle liegt jedoch weniger als 100 Meter vor der Küste. Damit sei „die Funktionalität des Abwasserauslasses“ beeinträchtigt und „eine sichere Einleitung gemäß den Genehmigungen“ nicht mehr gewährleistet, heißt es in den Ausschreibungsunterlagen.
Abwasser auf Teneriffa: Riss bereits seit fünf Jahren bekannt
Der Riss war bereits im Jahr 2020 vom Ministerium für den ökologischen Wandel entdeckt worden. Damals hieß es, dass eine „dringende Notwendigkeit“ bestehe, „den Riss so schnell wie möglich zu reparieren“. Dennoch mussten zunächst vier Jahre vergehen, bis die Sperrung des beliebtesten Strandes der Region erste Bewegung in die Sache brachte.
Das Rathaus der Gemeinde hatte zuletzt angekündigt, den Strand schon in wenigen Wochen wieder eröffnen zu wollen. Als Grund wurde angegeben, dass die Wasserwerte bereits seit Dezember wieder durchgehend im „Grünen Bereich“ lägen. Das Gesundheitsamt der Kanaren-Insel widersprach dieser Darstellung. Die nächste Runde im Zoff um die beliebte Playa Jardín auf Teneriffa ist damit wohl eingeleutet.
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Teneriffa: Niederländer beheben Abwasser-Leck an Playa Jardín – in 16 Monaten
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