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Bei Hai-Angriff vor den Kanaren verstorbene Deutsche “hatte Pech”


Ein Experte erklärt den Hai-Angriff vor den Kanaren, bei dem eine 30 Jahre junge Deutsche ums Leben kam. Der Meeres-Biologe erklärt, warum Haie vor den Inseln sogar wichtig sind.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Es ist der siebte bestätigte Hai-Angriff vor den Kanarischen Inseln seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit sind ernsthafte Zwischenfälle mit den Raubtieren in den Gewässern vor den Inseln im Atlantischen Ozean seltener als die meisten anderen tödlichen Unfälle.

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Ein Meeresbiologe erklärt, wie der Angriff seiner Meinung nach stattgefunden haben muss. Und wie er zu deuten sei. Zudem geht es darum, warum Haie vor den Kanarischen Inseln sogar wichtig sind.

Für die 30-Jährige aus Deutschland kam nach dem Angriff jede Hilfe zu spät. Nach rund vier Stunden erlag sie im Rettungshubschrauber auf dem Weg nach Gran Canaria ihren schweren Verletzungen. Der Hai hatte der Frau, die von den Kanaren aus mit einem Ausflugsschiff unterwegs und schwimmen gegangen war, ein Bein abgetrennt.

Forscher: “Haie sind vor den Kanaren normal”

Die junge Deutsche, die knapp 515 Kilometer vor den Kanaren tödlich verletzt wurde, “hatte Pech”, sagt José Juan Castro Inforcasa knapp. Sie sei “zur falschen Zeit am falschen Ort” gewesen, resümiert der Forscher der Universität Las Palmas de Gran Canaria, ULPGC.

Hai-Angriffe seien völlig unüblich. Im Gegenteil würden die meisten der Tiere verschwinden, wenn sich Menschen nähern. Natürlich sei es “unmöglich, mit Sicherheit zu sagen, warum der Hai so handelte”. Doch Castro stellt die These auf, dass Fischer kurz zuvor in dem Gebiet agiert hätten.

Haie und Hochseefischer würden vor den Kanaren wie in einer Symbiose leben. Der Beifang, der über Bord geworfen wird, diene den Raubfischen als einfach zu erhaschende Nahrung. Das Tier könne die Frau mit einem Teil dieses Futters verwechselt haben, lautet die These.

Hai-Angriff vor den Kanaren: “Kein Grund zur Beunruhigung”

Für die Bevölkerung und potenzielle Besucher der Kanarischen Inseln gebe es “keinen Grund zur Beunruhigung”. Denn “die Fischer begegnen ihnen jeden Tag”. Die Haie seien “Teil unserer Fauna”. Trotzdem verstehe er, “dass sich Menschen erschrecken, wenn sie Haie in Küstennähe sehen”. Das liege jedoch vor allem daran, dass Haie an der Küste so selten gesehen würden.

Erst im Juni waren mehrfach Haie vor Gran Canaria gesichtet worden. Castro sagt, dass die Tiere vermutlich in Küstennähe Fische gejagt hätten. Insbesondere nachts komme so etwas öfter vor. Dann geschehe es unbemerkt. Tagsüber passiere es eher, wenn das Tier kurz desorientiert sei.

“Haie vor den Kanaren sind ein gutes Zeichen”

Haie seien dennoch kein schlechtes Zeichen. Viel mehr sei es wichtig, dass sie hin und wieder gesichtet würden. Denn sie zu sehen, ist normal. Problematisch werde es eher, wenn das nicht mehr geschehe. Das nämlich wäre ein Zeichen dafür, dass sich die Qualität der Gewässer deutlich verschlechtert hätte.

Trotzdem gelte: Werden Haie gesichtet, sollten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Auch wenn sie nicht dazu neigen, Menschen anzugreifen, seien Begegnungen nach Möglichkeit zu vermeiden, meint der Meeresbiologe.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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