Zahlreiche Tote sind Jahr für Jahr das Ergebnis der Grippe-Welle auf den Kanarischen Inseln. Rechtzeitige Vorbereitung kann eine Ansteckung verhindern. Die Regierung startet daher regelmäßig eine Millionen-Euro-Kampagne. Wir haben zusammengefasst, was Sie über die Influenza und die Grippe-Schutzimpfung wissen sollten.
Im vergangenen Jahr hat die Regierung der Kanarischen Inseln 1,4 Millionen Euro in die Grippe-Prävention investiert. Die Gesundheitsbeauftragten bestellten dabei 255.000 Impfeinheiten für die Anwohner. Durch diese Vorsorge sollte die Grippewelle im Zaum gehalten werden. Dennoch erreicht das Virus in vielen Jahren epidemische Ausmaße.
Grippe-Impfung: Kanaren hoffen auf große Beteiligung
Im Jahr 2013 war der Archipel landesweit am schlimmsten von der Grippe betroffen. Rund 350 von 100.000 Einwohnern hatten sich mit dem Virus infiziert. Damit galt die Grippewelle offiziell als Epidemie. Mehrere Menschen kamen bereits durch Grippe-Erkrankungen ums Leben. Die Regierung der Kanarischen Inseln startete daraufhin im Winter 2013 erstmals eine große Kampagne zur Bewerbung der Grippeimpfung, die bis heute wiederholt wird.
Zur Grippe-Risikogruppe, an die sich die Aktionen hauptsächlich richten, gehören nach Expertenmeinung chronisch kranke Menschen sowie Schwangere und Personen ab 60 Jahren. Seither werden Jahr für Jahr große Anstrengungen unternommen, die Bevölkerung von der Grippe-Schutzimpfung zu überzeugen.
Bis zum Ende der vergangenen Impfsaison im Mai wurden insgesamt 1500 Krankenhauseinweisungen für die Grippe registriert, davon galten 518 als schwerwiegende Fälle. In 125 Fällen wurde sogar eine Aufnahme auf eine Intensivstation angeordnet. Dennoch kamen 68 Menschen ums Leben. 82 Prozent davon waren nicht gegen die Grippe geimpft. Das teilte Gesundheitsministerin Teresa Cruz Oval bei der Vorstellung der jüngsten Impfkampagne mit.
Influenza wird meist durch Tröpfchen übertragen
Ein Impfschutz besteht in der Regel erst rund zehn bis 14 Tage nach der Impfung. Aus diesem Grund sollten Interessierte rechtzeitig ihren Hausarzt aufsuchen, um sich die Impfung verabreichen zu lassen, heißt es von offizieller Stelle.
Übertragen wird die Influenza meist über Tröpfchen, beispielsweise durch niesen oder husten. Auf Flächen überlebt das Virus zwar nur kurz, dennoch sollten die Hände besonders zur Grippezeit nach Aufenthalten in stark frequentierten Bereichen, wie beispielsweise Linienbussen oder Flughäfen, häufig und gründlich gewaschen werden.
Grippeimpfung schützt nicht zu 100 Prozent
Die auf den Kanaren bereitgestellte Grippe-Schutzimpfung hilft gegen die Grippe-Typen A und B. Dennoch besteht nach Expertenmeinung auch nach einer Impfung eine bis zu 30-prozentige Möglichkeit, trotzdem an einer Grippe zu erkranken. Das bestätigte auch die Gesundheitsministerin. Ihrer Einschätzung nach könne die Impfung die Zahl der Grippetoten um bis zu 80 Prozent senken.
Aufgrund des nicht zu 100 Prozent bestehenden Grippe-Schutzes verzichteten in den Vorjahren viele Einwohner auf die Schutzimpfung. Die Verantwortlichen erhoffen sich trotzdem eine große Zahl Freiwilliger, die sich eine Grippe-Schutzimpfung abholen. Auch dadurch könnten zumindest der Status der Epidemie vermieden und zahlreiche Menschenleben gerettet werden, hieß es.
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Grippe-Impfung auf den Kanaren: Das sollten Sie jetzt wissen
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