Was bedeuten Steintürme – zum Beispiel auf den Kanaren?
Ob im Teide-Nationalpark oder am Strand von Puerto de la Cruz: Steintürme verbreiten sich auf Teneriffa immer rasanter. Teilweise gibt es komplette Steinmännchen-Felder. Doch was symbolisieren diese gestapelten Steine eigentlich? Wir erklären es.
Lesedauer: 2 Minuten
Foto: Teneriffa News
Auf den Kanaren stehen Hunderte Steintürme. Was sie bedeuten.
Weltweit stehen an stark frequentierten Orten genauso wie an abseits liegenden Stätten kleine Steintürmchen. Teilweise sind sie zwei Meter hoch. Sie sehen aus, als wären sie befestigt, meist wurden jedoch einfach nur Steine aufeinander gestapelt, die fortan von der Schwerkraft und ihrem Eigengewicht gehalten werden. Doch was ist eigentlich die Bedeutung dieser Steintürme?
Die Steintürme gibt es schon seit Jahrzehnten. Ursprünglich entstanden sind sie als Wegzeichen, die einen Pfad markierten. In verschiedenen Religionen und Kulturen haben die Steinmännchen bis heute unterschiedliche Bedeutungen.
Inhaltsverzeichnis
Die Bedeutung von Steintürmen
Schon im antiken Griechenland kamen Steinmännchen vor. Aus Wegmarkierungen entwickelten sich kulturelle Belange, die mit Hermes in Verbindung standen. In Skandinavien sollten die Steinmännchen dagegen vor Trollen schützen. Wanderer sollten auf jeden gesichteten Steinhaufen am Wegesrand einen weiteren Stein legen, um unbehelligt zu bleiben. So entstanden teils riesige Gebilde.
In nordamerikanischen indigenen Kulturen dagegen wurden Steinhaufen an Orten angelegt, die dem Gebet dienten; während in Südamerika die dort sogenannten “Apacheta” Wege markierten, die zu Kultstätten führten, an denen die Gottheit Pachamama geehrt werden konnte.
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Und in den Alpen werden besonders hohe Steinmännchen errichtet, um Wege anzuzeigen oder sie dienen als Ersatz für ein Gipfelkreuz. Dort sind die Türme jedoch oft mit Zement befestigt.
Steintürme auf den Kanaren
In westlichen Kulturen haben die Steinmännchen dagegen eine weniger religiöse Bedeutung: Dort zeigen sie vor allem die Verbundenheit mit einem Ort. Wer sich besonders wohl fühlt oder gern wiederkehren möchte, signalisiert dies durch den Aufbau einer solchen Stein-Skulptur.
Auf Teneriffa sind so an manchen Stellen der Insel regelrechte Steinhaufen-Felder entstanden. So standen beispielsweise neben der Playa Jardin und hinter dem Castillo San Felipe in Puerto de la Cruz Hunderte solcher Steinhaufen. Mit der Zeit sind sie zu einem beliebten Fotomotiv geworden.
Teneriffa lässt Steintürme entfernen
Inzwischen wurden viele der Türme allerdings wieder abgetragen worden. Denn so schön die Steintürme auch anzusehen sein mögen: Für die Natur kann das Aufbauen ganzer Steintürmchen-Felder ein Problem darstellen. Denn es ist für manche Tier- und Pflanzenart ein bedrohlicher Eingriff in die natürliche Umgebung. Daher gilt die dringende Bitte, keine weiteren Türme aufzubauen!
Doch auf Teneriffa gibt es noch viel mehr Geheimnisse zu lüften. Weitere spannende Informationen rund um die Insel finden Sie in unserem großen Teneriffa-Reiseführer.
Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.
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