Die Gewerkschaften auf den Kanarischen Inseln haben für September zu Streiks bei Ryanair aufgerufen. Damit reagieren die Mitarbeiter-Vertreter auf die Ankündigung der Billig-Airline, die Stützpunkte auf Teneriffa und Gran Canaria zum 8. Januar 2020 schließen zu wollen.
In der vergangenen Woche war durchgesickert, dass Ryanair sein Personal verkleinern wolle. Laut Medienberichten gehe es um mehrere hundert Piloten und Kabinen-Mitarbeiter. Dies stehe unter anderem im Zusammenhang mit dem nahenden Brexit und steigenden Treibstoff-Preisen. Zudem würden Lieferengpässe bei der Boeing 737 MAX für wirtschaftliche Probleme sorgen.
Verschiedene Unternehmensvertreter und Gewerkschaften hatten sich daraufhin in der Vorwoche zu Gesprächen getroffen. Es sollte der erste Tarifvertrag der irischen Billig-Fluglinie besprochen werden. Im Nachgang zu dem Termin sprachen die Mitarbeitervertreter jedoch von “schikanierendem Verhalten” des Unternehmens. Die Gewerkschaften “Sitclpla” und “USO” sehen in der Ankündigung einer Schließung vornehmlich eine Drohgebärde.
“Sitclpla” teilte mit, dass man in der angedrohten Schließung eine reine Optimierung der Gewinne sehe. Man rechne sogar damit, dass mittelfristig mehr Personal eingestellt würde – nur eben zu noch niedrigeren Preisen, hieß es. Die Fluggesellschaft hingegen vertritt den Standpunkt, dass die Schließung ihrer Stützpunkte wirtschaftlich nötig sei.
Bereits im Februar hatte Ryanair durchsickern lassen, die Standorte auf den Kanaren schließen zu wollen. Auch die Billig-Airline Norwegian hatte damals die Schließung ihrer Kanaren-Standorte angekündigt. Bei Ryanair hatten Gewerkschaftsvertreter seinerzeit gemutmaßt, dass es sich bei der Ankündigung um eine reine Drohgebärde wegen angekündigte Streiks gehandelt habe. Die Details und Hintergründe zu der Auseinandersetzung finden Sie hier.
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Kanaren: Ryanair-Mitarbeiter drohen für September mit Streik
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