Preise steigen: Der Alltag auf den Kanaren wird deutlich teurer
Kommunikation, Bekleidung und Schuhe sind in den vergangenen Wochen günstiger geworden. Für alle anderen Produkte wurden teils deutliche Steigerungen verzeichnet. Die Kanaren registrieren einen historischen Preisanstieg.
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Archivbild: Teneriffa News
Von solchen Benzinpreisen, wie hier vor einigen Jahren in Santa Cruz auf Teneriffa, kann man auf den Kanarischen Inseln derzeit nur träumen. Dennoch bleiben die Preise weit unter dem europäischen Durchschnitt.
Der Verbraucherpreisindex (IPC) ist auf den Kanaren um drei Prozent gestiegen. Die Jahresrate katapultierte das um zwei Punkte auf ein Plus von 9,8 Prozent. Das bedeutet den höchsten Wert seit 37 Jahren. Dies geht aus den Daten des nationalen Statistikinstituts (INE) hervor.
Eine so starke Preissteigerung hat es zuletzt im Mai 1985 gegeben. Damals kletterten die Preise für Standard-Wirtschaftsgüter innerhalb eines Monats stärker. Damit gab es seit 35 Jahren keine vergleichbaren Teuerungsraten mehr.
Der starke Preisanstieg sei insbesondere auf die steigenden Preise für Strom und Heizöl zurückzuführen, berichtet das INE. Außerdem sei Kraftstoff deutlich teurer geworden. Die damit verknüpften Nebenwirkungen führten auch zu einem starken Anstieg der Lebensmittel- und Hotelpreise.
Insbesondere Fisch und Fleisch sind im März teurer geworden. Doch auch für Hülsenfrüchte, Gemüse, Milch, Käse und Eier wurden teilweise deutliche Preissteigerungen verzeichnet.
Inflation erreicht höchsten Stand seit 2008
In der Betrachtung der Teuerungsrate wurden künstliche Preissenkungen durch Subventionen bereits berücksichtigt. Andernfalls hätte sie sogar bei 10,7 Prozent gelegen, berichtete das INE.
Die Kerninflation, also die um unverarbeitete Nahrungsmittel und Energieprodukte bereinigte Inflation, stieg im März um 0,4 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Damit erreichte sie den höchsten Stand seit September 2008.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Preise für Energie um 68,3 Prozent und für Öl und Fett um 32,1 Prozent. Der Individualverkehr wurde aufgrund der Benzin- und Diesel-Preise um 19,3 Prozent teurer. Ebenfalls zweistellige Teuerungsraten verzeichnen Eier und Milch mit 11 sowie Fisch mit 10,1 Prozent.
Preis-Index lässt auch Kanaren-Urlaub teurer werden
In Summe stieg der IPC damit um drei Prozent im Vergleich zum Vormonat. Das ist der stärkste Anstieg seit dem Jahr 2002. Seinerzeit wurde die Methodik allerdings geändert. Dies außer Acht gelassen, erreichte die Teuerungsrate die genannte historische Höhe.
Zwar sank der Benzinpreis zuletzt wieder, andere Teuerungsraten blieben hingegen gleich oder stiegen sogar weiter. Ob der Gesamttrend wieder abflachen wird, ist daher aktuell noch nicht absehbar.
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