Es ist die größte Analyse-Aktion der Fischbestände vor den Kanarischen Inseln und Afrika seit Jahrzehnten. Russland möchte in dem Gebiet eine riesige Fischfang-Flotte stationieren. Im September starten die Arbeiten. Spaniens Interessen werden davon mindestens tangiert.
Die Groß-Fischerei soll sich von Marokko bis nach Sierra Leone erstrecken. Und damit werden auch die Hoheitsgewässer der Kanaren tangiert. Die Aktion unter dem Namen “Gran Expedición Africana de Rosrybolovstvo” soll von zwei Schiffen begonnen werden. Sie analysieren die Fischbestände in dem Gebiet.
Dabei werden genauso die Gewässer zwischen Marokko und den Kanarischen Inseln analysiert, wie die vor Mauretanien, Nigeria, Kamerun, Gabun, Äquatorialguinea, der Republik Kongo und Angola. Und das ist geplant:
Kanaren-Gewässer: Russland plant Fischerei in großem Stil
Die Erhebung soll Klarheit darüber bringen, wo in dem Gebiet besonders viele Fischgründe vorherrschen und sich die Fischerei in großem Stil lohnt. Es werden umfassende Erhebungen zur Bewertung der Vorkommen von kleinen pelagischen Fischen, aber auch von Grundfischen, Garnelen und anderen biologischen Ressourcen durchgeführt.
Die Schiffe setzen dabei auf akustische Signale, anhand derer die Fischbestände lokalisiert werden sollen. Zudem seien Überwachungsschleppnetze und weitere Systeme vorgesehen, heißt es.
Die Expedition ist bereits gestartet. Am 21. August stachen die Schiffe in Kaliningrad in See. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS. Der Landwirtschaftsminister Russlands, Dmitri Patruschew, begleitete den Beginn der Expedition.
Russland will Riesen-Fischfang-Flotte vor den Kanaren und Afrika
Dass die russische Regierung der Expedition so viel Aufmerksamkeit schenkt, liegt an der beigemessenen Bedeutung: Bis zum Jahr 2030 soll eine Flotte von 50 Fischerei-Schiffen in den Gewässern vor Afrika und den Kanarischen Inseln in Dienst gestellt werden. Damit will Russland im Bereich des Fischfangs zu einstiger Größe zurück finden.
Russlands Präsident Wladimir Putin sieht in der Afrika-Expedition unterdessen humanitäre Hintergründe. Auf der Website des Kremls erklärt Putin: “Die Forschungen der russischen Spezialisten werden dazu beitragen, die Effizienz der Fischerei unserer afrikanischen Partner zu erhöhen, was wiederum der Ernährungssicherheit des afrikanischen Kontinents dient.”
Auch Bodenschätze vor Afrika und den Kanaren vermutet
In dem Gebiet zwischen Marokko und den Kanaren laufen bereits seit 2020 Verhandlungen zwischen dem westafrikanischen Staat und Russland. Auch Spanien hat ein Interesse an den Gewässern.
Bei den Verhandlungen geht es Spanien zum einen um die Fischbestände, zum anderen aber auch um die Suche nach anderen Ressourcen wie Öl oder seltenen Erden. Russland unterdessen ist offiziell lediglich an den Fischbeständen interessiert. Bis zum Jahr 2026 sollen diese in dem Gebiet vor Westafrika analysiert werden.
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Russland will riesige Fischerei-Flotte in Kanaren-Gewässer schicken
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