Spanien erwägt eine Rückkehr zur Maskenpflicht in Krankenhäusern. Grund dafür sei die aktuelle Welle von Atemwegserkrankungen und deren bald zu erwartender Höhepunkt. Insbesondere die Grippe und Covid sind landesweit auf dem Vormarsch. Auch auf den Kanarischen Inseln werden immer mehr Erkrankte gemeldet.
Auf den Kanaren waren zuletzt viele Krankenhäuser überlastet. Mitarbeitende und Gewerkschaften berichteten von Patienten, die auf den Fluren behandelt werden mussten, da die Notaufnahmen den ankommenden Patientinnen und Patienten nicht mehr gerecht werden konnten (mehr dazu hier bei uns).
Spaniens Gesundheitsministerin Mónica García gab am Wochenende bekannt, dass sie am Montag während der Feier des außerordentlichen Interterritorialen Rates des Nationalen Gesundheitssystems (CISNS) die Autonomen Gemeinschaften auffordern wolle, den “obligatorischen” Charakter der Nutzung des Mund-Nasen-Schutzes “vorübergehend” zu reaktivieren.
Kehrt die Maskenpflicht in den Krankenhäusern der Kanaren zurück?
Dabei gehe es um Krankenhäuser und Sozialräume. Die Kanaren praktizieren die Maskenpflicht in diesen Einrichtungen ohnehin seit Anfang des Jahres auf freiwilliger Basis.
“Wir wollen alle Maßnahmen koordinieren. Es gab bereits einige Gemeinden, die eine Maskenpflicht eingeführt haben. Andere haben es als Empfehlung ausgesprochen oder erwägen es”, sagte die Gesundheitsministerin und ergänzte: Nun gehe es darum, “die Kriterien zu vereinheitlichen”.
In Katalonien, der Valencianischen Gemeinschaft und Murcia gilt bereits eine Maskenpflicht in Gesundheitszentren. Die Kanarischen Inseln haben unterdessen keine konkrete Anordnung erlassen. Allerdings haben einzelne Krankenhäuser und Gesundheitszentren beschlossen, die Nutzung von Gesichtsmasken dringend zu empfehlen.
Kanaren und Spanien: Höhepunkt der Grippewelle noch nicht erreicht
García erinnerte daran, dass die obligatorische Verwendung von Masken in Gesundheitszentren “in der Verantwortung der autonomen Gemeinschaften” liege. Sie fügte hinzu, dass “die Verantwortung auch bei deren Gesundheitsministerium liegt”.
Die Krankenhäuser und Ärzte der Kanaren befinden sich aufgrund der aktuellen Grippe- und Covidwelle seit Mitte Dezember in einer Dauer-Überlastung. Experten gehen davon aus, dass die Infektionen auf den Inseln in den kommenden Wochen noch weiter zunehmen werden.
Der Höhepunkt sei noch lange nicht erreicht, hieß es. Die Gesundheitsdirektion der Kanarischen Inseln sieht eine steigende Tendenz – und es sei noch lange kein Ende in Sicht.
“Wir gehen davon aus, dass der Höhepunkt zwischen Mitte Januar und Mitte Februar erreicht wird”, sagte Amos García, Leiter der Epidemiologie der Regierung der Kanarischen Inseln. Für García steht fest, dass die Bevölkerung auf Eindämmungsmaßnahmen vorberietet werden müsse.
Mehr Arbeit in den Notaufnahmen der Kanaren
Die Situation in der Notaufnahme des Universitätskrankenhauses der Kanarischen Inseln konnte nach zuletzt vielen chaotischen Tagen zunächst stabilisiert werden. Von dort hieß es, dass “trotz des hohen Drucks die Versorgung und Betreuung von Notfällen immer gewährleistet war”. Gleiches gilt eigenen Aussagen zufolge für das Universitätskrankenhaus Nuestra Señora de Candelaria.
Auf Gran Canaria wurden im Universitätskrankenhaus in der vergangenen Woche durchschnittlich 260 Patienten pro Tag behandelt – in der Spitze sei die Zahl Gewerkschaften zufolge deutlich höher gewesen. Normalerweise liegt sie dort zwischen 200 und 220 Patienten pro Tag.
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Spanien erwägt partielle Rückkehr der Maskenpflicht – Kanaren zögern
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