Sie hat viele Namen und gilt als gefährlich. Die wohl eingängigste Bezeichnung ist Tigermücke. Denn die typischen weißen Streifen verraten, dass es sich bei der Aedes aegypti oder Stegomyia aegypti um keine normale, sondern um die Gelbfiebermücke handelt. Diesen Namen verdankt sie dem gleichnamigen Virus, für das sie als Hauptüberträger gilt.
Doch neben Gelbfieber überträgt die Tigermücke auch Dengue-Fieber, Zika-Fieber und weitere Viruserkrankungen. Als entsprechend gefährlich wird sie eingestuft. Die Generaldirektion für öffentliche Gesundheit hat nun Larven der Tigermücke auf La Palma entdeckt und daraufhin das Aktionsprotokoll aktiviert.
Das Ziel der Behörden klingt simpel: Die Tigermücke soll auf der Kanareninsel aufgespürt und ausgerottet werden. Das teilte das Gesundheitsministerium der kanarischen Regierung mit. Ob der Plan so leicht umzusetzen ist, bleibt hingegen abzuwarten.
Gesundheitsminister Blas Trujillo hatte sich per Videokonferenz mit den Gesundheitsbehörden von La Palma besprochen, um das Protokoll zu erläutern. Denn im Anschluss an den Nachweis von zwei “Aedes Aegypti”-Mückenlarven sind besondere Schritte zu befolgen.
An dem Treffen nahmen auch der Direktor des SCS, Conrado Domínguez, der Direktor für öffentliche Gesundheit, José Juan Alemán, sowie der Direktor des Gesundheitsamtes von La Palma, Kilian Sánchez, teil. Außerdem anwesend war Insel-Präsident Mariano Hernández.
Gelfbiebermücke auf La Palma entdeckt: Das Erkennungssystem funktioniert
Trujillo sagte, das Überwachungssystem habe funktioniert. Aus diesem Grund gebe es keinen Grund zur Beunruhigung. Außerdem habe die Sequenzierung der Mücken-Larven gezeigt, dass sie keine übertragbaren Viren in sich trugen.
Die Kanarischen Inseln haben durch eine ähnliche Entdeckung im Jahr 2017 auf Fuerteventura bereits Erfahrungen mit der Erkennung und Ausrottung der Gelbfiebermücke gesammelt. Diese seien hilfreich, um das erklärte Ziel zu erreichen, die potenziell gefährliche Mückenart auf La Palma wieder vollständig auszurotten.
Bürger auf La Palma sollen bei der Suche nach Tigermücken helfen
Auf der Suche nach der Tigermücke wollen die Verantwortlichen die Bevölkerung einbeziehen. Wer verdächtige Exemplare oder Stiche mit einer stärkeren Entzündungsreaktion beobachtet, soll diese fotografieren und die Bilder an die Gesundheitsbehörden senden. Dafür wurde die E-Mail-Adresse vectors.scs@gobiernodecanarias.org eingerichtet. Wichtig sei es, den genauen Ort des Fundes zu notieren und ebenfalls zu übermitteln.
Die Behörden wollen zudem Überwachungsstellen einrichten, um die Tigermücke zu fangen. Entsprechende Fallen seien neben den üblichen Standorten, wie an Häfen und Flughäfen, auch an Gewächshäusern, Bananenplantagen, Friedhöfen, Reifendeponien und Fabriken geplant.
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