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Lava und Asche auf La Palma zerstören rund 765 Hektar und knapp 2000 Gebäude


Die Lavaströme auf La Palma verlangsamen sich. Der Vulkan bleibt unterdessen unverändert aktiv. Ein Ende des Ausbruchs ist laut Experten weiterhin nicht in Sicht. Dennoch kehrt ein Stück Normalität zurück.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Die Lavaströme auf La Palma verlangsamen sich. Das berichten Forschende auf der Kanaren-Insel. Betroffen ist auch der zuletzt aktivere Fluss, der sich noch etwas mehr als 150 Meter vom Meer entfernt befindet.

Die Fließgeschwindigkeit dieser zweiten Lavazunge beträgt aktuell nur noch etwa zwei Meter pro Stunde. Ein Erreichen des Meeres ist damit entgegen der Schätzungen von Sonntag zwar weiter möglich, jedoch nicht mehr absehbar.

Sollte der zweite Strom die See erreichen, wird auch dort mit explosionsartigen Reaktionen gerechnet, die mit giftigen Gasen einhergehen. Es könnte sich zudem ein zweites Lava-Delta bilden. Ob und wann es soweit ist, bleibt jedoch offen.

Der technische Direktor des Notfallplans für Vulkanrisiken auf den Kanarischen Inseln (Pevolca), Miguel Ángel Morcuende, sagte, dass zuletzt “ein deutlicher Rückgang” der Lavamenge zu verzeichnen sei. Dies führe dazu, dass der Lavastrom anstatt in die Länge, zunächst eher in die Breite wachse.

Schüler auf La Palma trotz Vulkanausbruchs wieder zurück im Unterricht

Unterdessen versucht La Palma, zur Normalität zu finden – zumindest teilweise. So sind am Montag mehr als 4500 Schülerinnen und Schüler und knapp 600 Lehrer aus dem Aridane-Tal in die Klassenzimmer zurückgekehrt. In der am stärksten betroffenen Gemeinde waren die Schulen vor rund einem Monat geschlossen worden.

Der Neustart sei ohne Zwischenfälle und mit etwa 90 Prozent der Schüler erfolgt, hieß es. Die größte Herausforderung sei dabei weniger der Lärm, sondern die schlechte Luftqualität und damit einhergehende Verbote zum Lüften gewesen. Auch Sportunterricht oder Pausen im Freien seien derzeit nicht möglich, hieß es.


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Trotz der langsameren Lava-Ströme scheint der Vulkan selbst weiterhin nicht an Aktivität einzubüßen. Pro Tag werden etwa 5000 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen, melden Forscher. Die mit dem anhaltenden Ausbruch einhergehende Seismizität lasse ebenfalls weiterhin wenig Hoffnung auf ein baldiges Ende zu.

Vulkanausbruch auf La Palma: 765 Hektar und knapp 2000 Gebäude zerstört

Eine auf Satellitenbildern gestützte Zwischenbilanz zeigt, dass auf La Palma rund 765 Hektar Land von dem Vulkanausbruch betroffen sind. Das sind etwa 20 mehr als am Vortrag. Davon entfallen etwa 229 Hektar auf Anbauflächen. Diese wiederum teilen sich unter anderem in rund 128 Hektar Bananenplantagen, 52 Hektar Weinberge und 17 Hektar Avocado-Anbau auf.

Außerdem seien inzwischen 1956 Gebäude auf der Kanaren-Insel von der Lava oder Aschebergen zerstört worden. Weitere 61 Gebäude gelten als akut gefährdet, hieß es zuletzt von offizieller Stelle.

Die Asche- und Gassäule erreicht weiterhin eine Höhe von rund vier Kilometern. Der Flughafen La Palma konnte zuletzt dennoch wieder stundenweise seinen Betrieb aufnehmen. Günstige Windverhältnisse ermöglichten einige Flüge.

Die spanische Regierung kündigte derweil an, dem Tourismus und weiteren stark betroffenen Wirtschaftszweigen helfen zu wollen. Auch der Bereich Kongresse solle angekurbelt werden. Passend dazu kündigte die Regierung an, das nächste OECD-Ministertreffen für Digitales im Jahr 2022 auf den Kanarischen Inseln stattfinden zu lassen.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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