Krisensitzung wegen ständigem Einreise-Chaos am Flughafen Teneriffa Süd

Eine Krisensitzung soll es richten: Die Passkontrolle am Flughafen Teneriffa-Süd sorg immer wieder für Kritik und Frust bei ankommenden Urlaubern. Für Nicht-EU-Bürger dauert die Einreise regelmäßig viele Stunden. Vertreter von Regierung, Aena und Cabildo wollen Lösungen erarbeiten.

Am Mittwoch soll Tacheles gesprochen werden. Ziel ist es, die wiederkehrenden Engpässe bei der Passkontrolle am Flughafen Teneriffa Süd nach vielen Monaten der Kritik zu beheben. Immer dann, wenn mehrere Flüge aus Nicht-EU-Staaten wie dem Vereinigten Königreich innerhalb kurzer Zeit eintreffen, gibt es Probleme.

Javier Cabrera, Präsident des Unternehmerverbandes CEST, machte sowohl Aena als auch das Innenministerium für die Situation verantwortlich. Er warf Aena vor, Teneriffa zu benachteiligen. Dem Innenministerium hielt er „mangelhaftes“ Verhalten vor, indem nicht genügend Polizeikräfte bereitgestellt würden.

Passkontrolle am Flughafen Teneriffa Süd sorgt für Kritik

Seit dem Brexit müssen britische Staatsbürger den Grenzposten passieren. Die Wartezeiten erreichten zuletzt bis zu zwei Stunden. Eine Passagierin schilderte in diesem Zusammenhang „unmenschliche“ Zustände (mehr dazu unten). Ein anderer Besucher der Insel veröffentlichte ein Video, bei dem er sarkastisch den Ton eines Jet2-Werbespots hinterlegte, während lange Warteschlangen zu sehen sind:

@mattandhol Chaotic and long queues at Tenerife Airport on the first Saturday of the school holidays – queues were around two hours long, not the best start to a holiday #tenerife #tenerifeairport #tenerifesouthairport #traveltiktok #traveltok #travellife #fyp #foryoupage ♬ Jet2 Advert – ✈️A7-BBH | MAN

Die Teneriffa-Urlauberin berichtete von überfüllten Gängen, Hitze, weinenden Kindern und erschöpften Senioren. Die von ihr veröffentlichten Fotos fanden sogar in britischen Medien Beachtung. Das wiederum führte zu scharfer Kritik durch die Teneriffas Inselregierung, den CEST und das Forum der Freunde des Südens von Teneriffa, FAST.

Teneriffas Flughafen-Probleme: Geschacher zwischen Aena und Innenministerium

José Fernando Cabrera, Hotelunternehmer und FAST-Vorsitzender, bezeichnete die langen Warteschlangen etwas moderater als „bedauerlich“. Der Touristiker führte die Probleme auf die „Nachlässigkeit“ der Verantwortlichen im Passkontroll-Bereich zurück.

Nach der Ankündigung einer Krisensitzung kritisierte Teneriffas Insel-Präsidentin Rosa Dávila sowohl Aena als auch das von Fernando Grande-Marlaska geführte Innenministerium. Sie warf beiden Seiten vor, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben, ohne Lösungen zu präsentieren.

„Endlich eine Einigung“ am Flughafen Teneriffa-Süd gefordert

Dávila erklärte, Aena sehe das Problem bei fehlenden Einsatzkräften zu Stoßzeiten, wenn viele Maschinen gleichzeitig landen. Das Innenministerium fordere hingegen, die Infrastruktur und die Flugpläne besser zu koordinieren, damit nicht alle Flüge zur selben Zeit ankämen.

Teneriffas Präsidentin kündigte an, sich am Mittwoch für eine bessere Organisation des Flughafens und mehr Polizeipräsenz an der Passkontrolle einzusetzen: „Solche Vorfälle dürfen sich nicht wiederholen, die Verantwortlichen müssen endlich eine Einigung erzielen“, sagte Dávila.

Das Haupt-Problem in diesem Teil des Flughafens ist eine dünne Personal-Decke bei der Einreise. Zwar wurden Automaten für die eigenständige Kontrolle installiert, doch nie in Betrieb genommen. Während diese Art des Self-Check-Ins und -Outs an vielen Flughäfen Europas inzwischen Standard ist, wurden die Geräte auf Teneriffa nach der Anschaffung nie in Betrieb genommen.