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Trick- und Taschendiebe auf den Kanaren: Das rät ein Fachmann


Viele Jahrzehnte hat er gegen Trick- und Taschendiebe gekämpft. Jetzt gibt ein Fachmann Tipps, wie Sie sich auf den Kanarischen Inseln schützen sollten.

Von Leserreporter – Lesedauer: 4 Minuten

Von Leserreporter Ralf Korten

Längst hat der Trick- und Taschendiebstahl auch Teneriffa erreicht. Das war zu befürchten, denn Massentourismus zieht Gauner an, wie das Licht die Motten. Es ist äußerst lobenswert, dass Teneriffa News das Thema aufgegriffen und somit den ersten präventiven Schritt getan hat.

Zu Beginn möchte ich kurz erwähnen, dass ich mich Jahrzehnte mit diesem Phänomen und all den Schattenseiten dieser Delikte beschäftigt habe. Kaum eine Tatbegehungsweise ist mir unbekannt. Meine erste Betrachtung gilt dabei stets den Opfern, die teilweise erheblich traumatisiert sind. Nicht zuletzt, weil sie sich selbst die Schuld geben. Doch genau da möchte ich einhaken, denn vor professionellen Trick- und Taschendieben ist niemand auf der Welt sicher.

Es gibt Länder, in denen Taschendiebe trainiert werden und mit staatlichem, wie auch kirchlichem Segen losziehen. Verständlich, dass sie sich im Moment der Rückkehr bei den “Segenspendern” entsprechend bedanken. Sie sehen: Sie selbst tragen nicht zwingend die Schuld an der Tat. Und nach den folgenden Zeilen, werden Sie ohnehin aufmerksamer durchs Leben gehen.

So arbeiten die Taschendiebe auf den Kanaren

Räumen wir zunächst mit ein paar Fehleinschätzungen auf: Trick- und Taschendiebe haben grundsätzlich keine Skrupel. Gar keine. Daher setzen sie zur Tatbegehung nicht einfach nur Männer und Frauen ein, sondern auch (kleine) Kinder sowie alte, gebrechliche oder körperlich behinderte Menschen. Das ist besonders perfide, da wir alle so gepolt sind, ausgerechnet Kindern, Alten und Behinderten bedenkenlos Hilfe zu leisten.

Taschendiebe arbeiten fast immer im Team. Oft sind sie zu Dritt. Dann lenkt einer das Opfer ab, der Zweite zieht die Geldbörse aus dessen Tasche und gibt sie dem Dritten, der damit verschwindet. Hintergrund dabei ist: Wird der Täter gefasst, hat er die Beute nicht in seinem Besitz – und die Polizei damit kein Beweismittel.


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Taschendiebe auf den Kanaren Vorsicht bei Gedränge

Das beschriebene Ablenken läuft in vielen Fällen so ab, dass die Täter künstlich ein Gedränge erzeugen. Einer bleibt abrupt stehen und ein Anderer drückt von hinten die Leute zusammen. In so einem Moment des plötzlichen Staus denken Sie an vieles, doch meist nicht rechtzeitig an Ihre Geldbörse.

Ablenkungsmanöver werden auch gern durch Hinfallen erzeugt. Dazu bedienen sich Täter alter, gebrechlicher und sogar behinderter Mittäter. Bücken Sie sich, um zu helfen, werden Sie sofort weitere Helfer unterstützen. Mindestens einer davon ist jedoch an Ihrer Geldbörse interessiert.

Trickdiebe auf den Kanaren: Vorsicht bei vermeintlichem Ungeschick

Ein weiterer beliebter Trick ist das zufällige Verschmutzen Ihrer Kleidung, die vermeintlich durch eine Unachtsamkeit verursacht wurde. Man wird sich überschwänglich bei Ihnen entschuldigen, mit einem Tuch versuchen, Ihre Jacke oder Ihr Jackett zu säubern und dabei Ihre Geldbörse entwenden.

Oder kommen Sie allein vom Einkaufen und sitzen schon im Auto, wenn plötzlich ein Fremder außen wild gestikulieren auf den Boden zeigt? Sehen Sie dort Geldscheine liegen, denken Sie bloß nicht, es seien Ihre. Denn wer aussteigt, begeht einen fatalen Fehler: Die Trickdiebe haben es auf Ihre Wertsachen im Auto abgesehen, die in dem Moment verschwinden, in dem Sie das Geld aufheben.

Geldwechsel-Trick ist (nicht nur) ein Kanaren-Klassiker

Von diesen Maschen gibt es viele: Kommt jemand auf Sie zu und möchte Geld wechseln, sollten bei Ihnen alle Alarmglocken läuten. Diese uralte Form des Trickdiebstahls, auch Wechselfallendiebstahl genannt, läuft immer gleich ab: Kaum haben Sie Ihre Geldbörse herausgeholt, will man Ihnen in Ihrer eigenen Geldbörse beim Suchen helfen. Man stochert in Ihren Münzen herum und Sie merken nicht, dass Ihnen der Täter mit der anderen Hand die Banknoten aus dem Scheinfach zieht.

Holen Sie niemals, wenn Sie angesprochen werden, Ihre Geldbörse heraus. Insbesondere auf Wanderungen ist dieser Trick verbreitet. Doch im Wald braucht wirklich niemand Kleingeld. Verweisen Sie an die nächste Tankstelle und gehen Sie einfach weiter.

Der Rücken-an-Rücken Trick wird zudem in Bars, Cafés und Restaurants angewandt. Der Täter sitzt mit dem Rücken zu Ihnen und stiehlt “blind”. Gesteuert wird er von seinem Gegenüber, das Sie wiederum genau beobachtet. Der Beobachtende sagt dem Täter, wohin er zu greifen hat. Gern nehmen Täter auch im Vorbeigehen Taschen mit. Das geschieht, wenn Sie kurz abgelenkt sind. Diese Täter fallen dadurch auf, dass Sie immer nur ein Kaltgetränk bestellen, das sie sofort bezahlen.

Trickdiebe auf den Kanaren: Das rät der Fachmann

Wenn möglich, nehmen Sie kein Bargeld mehr mit. Fast überall können Sie mittlerweile sogar einen einzelnen Kaffee mit der Kreditkarte bezahlen. Lassen Sie sich nicht aufhalten. Machen Sie sofort einen Schritt zur Seite und lassen Sie niemanden an sich heran. Fühlen Sie sich dennoch bedrängt, rufen Sie so laut Sie können mehrmals hintereinander “Hilfe, Taschendiebe”, “help, pickpockets” oder “Ayuda, carteristas”. Denn diese Art der Aufmerksamkeit schlägt Trick- und Taschendiebe in die Flucht.

Wenn Sie eine Handtasche tragen sollten, so drehen Sie den Überwurf stets nach innen. In Rucksäcke gehören keine Wertsachen. Sie sollten immer am Körper getragen werden.

Und noch ein Hinweis: Wenn Sie auf den Kanarischen Inseln wohnen, lassen Sie stets einen Türspion einbauen. Ganz hervorragend sind auch Gegensprech-Anlagen mit Kamera. Öffnen Sie nie die Haustür, wenn Sie nicht sicher sind, wer vor ihr steht.

In den meisten Hotels herrscht noch immer der Irrglaube, Warnungen vor Kriminalität würden die Gäste glauben machen, das Hotel sei unsicher. Polizei-Streifen sehe ich nur selten. Und Informationsstände habe ich im Süden Teneriffas noch nie entdeckt. Zumindest nicht in der Zeit, in der ich auf dieser wunderschönen Insel verweile.

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