Große Ratlosigkeit herrschte um kurz nach 16 Uhr. Die Veranstalter des zweitgrößten Karneval der Welt haben den großen “Coso” abgesagt. Lautsprecherdurchsagen informieren die Wartenden. Viele sind traurig, reagieren mit Unverständnis.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Karneval auf Teneriffa entfällt der Umzug, der jedes Jahr weit mehr als 100.000 Menschen anzieht. Die Gründe für die Absage sind zweigeteilt. Kommuniziert wurde lediglich die Wettersituation. Doch es gibt einen weiteren Auslöser.
Der Bürgermeister von Santa Cruz, José Manuel Bermúdez, sagte knapp: “Der Coso wird ausgesetzt.” Und damit schrieb der Politiker traurige Geschichte. Denn eine solche Entscheidung musste bis dato noch nie getroffen werden.
Karneval: Teneriffa sagt großen Umzug ab
Mit Lautsprecherdurchsagen wird mitgeteilt, dass der Karnevalszug aus Rücksicht auf die Kleider der Königin und ihres Gefolges, die bei Regen Schaden nehmen, abgesagt wird. Derweil kommuniziert Bermúdez einen anderen Grund. Und der klingt nicht nach einem Aussetzen, sondern nach einer finalen Absage der millionenschweren Veranstaltung.
“Als Zeichen des Mitgefühls angesichts des Todesfalls beim Karneval gestern Abend und angesichts der Wettervorhersage, die Regen für die teilnehmenden Gruppen und Königinnen vorhersagt”, habe man sich entschieden, den Umzug abzusagen.
Gemeint ist damit der tragische Todesfall eines jungen Kanarios, der wenige Stunden zuvor, gegen 5 Uhr morgens, in eine Schlägerei verwickelt wurde und an den Folgen seiner Verletzungen wenig später auf dem Weg ins Krankenhaus verstirbt (mehr dazu hier).
Karneval auf Teneriffa: Absage des Coso nach tragischem Zwischenfall
Es ist der erste Todesfall dieser Art, jedoch nicht der erste im Rahmen der Veranstaltung. Im Jahr 2017 gab es einen Unfall. Ein 28-Jähriger Tourist stürzte und erlag wenig später seinen schweren Kopfverletzungen.
Hinzu kommt das Hin und Her ums Wetter. Die schweren Unwetter über den Kanaren, die auf Gran Canaria ganze Landstriche verwüstet haben, sind für die Veranstalter ein kaum zu durchschauendes Problem.
Als es um 13.03 Uhr zur Entscheidung für die Absage kommt, liegen dichte Regenwolken über der Stadt. Dass gegen 16.30 Uhr plötzlich die Sonne herauskommt und Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz in sommerliche Wärme taucht, ändert nichts mehr an der Entscheidung.
“Der Stadtrat setzt die für heute um 16 Uhr geplante Parade sowie die Kirmes und die Kioske aus Respekt und Bedauern über den Tod eines jungen Mannes während des Karnevals aus. Diese Entscheidung wurde auch durch die widrigen Wetterbedingungen beeinflusst”, heißt es schließlich.
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