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Gran Canaria führt erste Kurtaxe der Kanaren ein – das ist der Grund


Ab dem 1. April wird sie fällig: die erste Kurtaxe auf den Kanaren. Damit sollen Anwohnende entlastet und Nachhaltigkeit im Tourismus gestärkt werden. Alle Fragen und Antworten.

Von Johanna Demory – zuletzt aktualisiert: – Lesedauer: 3 Minuten – 0 Leserkommentare bei Kanaren News

Katalonien und die Balearen haben sie bereits; jetzt ist sie auch in Mogán auf Gran Canaria beschlossene Sache: eine Kurtaxe. Das Rathaus der Stadt hat die Abgabe für Touristen am Freitag abgesegnet. Ab dem 1. April tritt die Kurtaxe damit in Kraft.

Die Kanaren erreichten mit fast 17,8 Millionen Urlaubern im vergangenen Jahr eine Urlauber-Rekordzahl – ein Plus von fast zehn Prozent. Mogán ist ein besonders beliebtes Reiseziel. Wechselnde Übernachtungsgäste machen fast 45 Prozent der dortigen Bevölkerung aus.

Die Nachfrage nach touristischen Angeboten ist laut Gemeinde also sehr viel höher als in anderen kanarischen Urlaubsorten. Es wird dementsprechend mehr Geld für den Tourismus ausgegeben. Und das soll jetzt von den Touristen selbst gezahlt werden.

Rekordzahlen: Fast 45 Prozent der Bevölkerung Mogáns sind Urlaubsgäste

Die Instandhaltung von öffentlichen Flächen, wie dem Strand in Puerto de Mogán, Sportplätzen und anderen Dienstleistungen, kostet viel Geld. Nicht-Ansässige würden diese ebenso nutzen wie Anwohnende, argumentiert der Stadtrat, die Last läge aber bei den gemeldeten Steuerzahlern.

An den 45 Prozent misst sich auch die Kurtaxe. Täglich werden etwa 3330 Euro für den Tourismus ausgegeben. Das entspricht 15 Cent pro Urlaubsgast. Mit einer Besteuerung von 15 Cent pro Person und Übernachtung soll also das Haushaltsdefizit ausgeglichen werden.

Kurtaxe auf Gran Canaria: Reaktion auf Anti-Tourismus-Demos?

Hoteliers und Anbieter von Ferienhäusern werden ab April dazu verpflichtet, ihren Gästen 15 Cent mehr in Rechnung zu stellen. Über ein standardisiertes Online-Verfahren soll das Geld halbjährlich an den Stadtrat der Gemeinde weitergegeben werden.

Das Rathaus spricht mit der Kurtaxe auch das Problem Massentourismus auf den Kanaren an, gegen das seit vergangenem Jahr etliche Kanarios demonstriert haben. Durch die Übernachtungssteuer zeigt die Gemeinde, dass sie das Problem im Blick hat und Einheimische monetär entlasten will.

Mehr Gelder für Nachhaltigkeit im Tourismus der Kanaren

Tourismus mit Nachhaltigkeit zu verbinden wird auch auf den Kanaren zunehmend zum Thema. Mit der Kurtaxe will Mogán sich mehr für nachhaltige Projekte einsetzen und die Kreislaufwirtschaft ankurbeln.

“Jetzt gehört Mogán zu den übrigen europäischen Gebieten, die Gebühren erheben, um zur Nachhaltigkeit des Reiseziels beizutragen”, begrüßte Bürgermeisterin Onalia Bueno den neuen Beschluss. Ein Teil des Geldes soll auch in kulturelle Angebote und die Pflege historischer Denkmäler fließen.

Was ist eine Kurtaxe und wofür wird sie eingesetzt?

Eine Kurtaxe ist ein geringfügiger Betrag, der pro Urlaub oder Urlaubstag an die Kommune oder Gemeinde gezahlt wird. Wie in Mogán ebenfalls geplant, wird die Kurtaxe häufig schon bei der Hotelbuchung auf die Rechnung geschlagen.

Wer zehn Tage in Mogán übernachtet, wird mit 1,50 Euro besteuert. Zum Vergleich: Für eine Übernachtung in Prag wird aktuell ein Euro pro Nacht fällig – ein Zehn-Tage-Trip dorthin kostet also eine Kurtaxe von zehn Euro.

Die Gelder werden für die Pflege touristischer Angebote verwendet. Ein gutes Beispiel sind Strand-Orte, denn dort werden von dem Geld unter anderem Arbeitskräfte bezahlt, die Müll aufsammeln und die öffentlichen Toiletten sauber halten.

In Deutschland ist die Kurtaxe – auch Ortstaxe, Kurabgabe oder Ökosteuer genannt – schon lange verbreitet und wird nicht nur an Orten mit Strand, sondern auch in immer mehr Großstädten erhoben.


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Über den Autor

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Johanna Demory

Johanna Demory ist Mitarbeiterin bei Teneriffa News. Ihre Leidenschaft für die Kanarischen Inseln entdeckt sie unter anderem während ihrer freiwilligen sozialen Arbeit auf Teneriffa. Zum Autorinnenprofil von Johanna Demory.

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