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71 Menschen ertrinken 2023 auf den Kanaren – 23 Unfälle Minderjähriger


Weniger Menschen als im Jahr zuvor - und doch zu viele. Das ist die Bilanz der Ertrunkenen auf den Kanarischen Inseln im beendeten Jahr 2023. Insbesondere bei Minderjährigen Unfallopfern sticht eine Erkenntnis hervor.

Von Juan Martin Lesedauer: 3 Minuten

71 Menschen haben im vergangenen Jahr durch Ertrinken ihr Leben auf den Kanarischen Inseln verloren. Das waren drei weniger als im Jahr davor, aber sieben mehr als 2021.

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Die Zahlen gehen auf eine Studie des Verbandes “Canarias 1500 Km de Costa” zurück, dessen Name an die Gesamtlänge der kanarischen Küsten angelehnt ist. Gemeinsam mit der Regierung der Kanarischen Inseln wird für Prävention und Aufklärung gesorgt. Und diese Arbeit trägt allmählich Früchte.

Denn obwohl 2023 mehr Menschen auf die Kanaren kamen als 2022, wurden weniger Todesopfer durch Ertrinken registriert. Zwar ist jeder einzelne dieser Fälle tragisch, dennoch dürfen die Zahlen als eine Art Teilerfolg der Unfallprävention gelesen werden. Und doch ist grade bei Minderjährigen deutlich mehr Aufmerksamkeit nötig, wie die Unfall-Zahlen zeigen.

Kanaren: Viele Wasser-Unfälle, wenig Todesopfer im Dezember

Die Wintermonate auf den Kanaren gelten traditionell als Hochzeit der Unfälle. Und tatsächlich wurden 29 Personen in einen Wasserunfall verwickelt. Trotzdem ging die Zahl der Unfälle mit Todesfolge deutlich zurück: Drei Menschen kamen im letzten Monat des Jahres ums Leben.

Die durchschnittliche Sterblichkeit durch Ertrinken liegt auf den Kanaren im vergangenen Jahr damit bei sechs Personen. Im Februar und Dezember gingen die Zahlen deutlich zurück. Im September wurden dagegen mit neun die meisten Todesopfer gezählt.

Es folgen der November und August mit acht, der März, April und Mai mit sieben, der Januar mit sechs, der Juli mit fünf sowie der Oktober und Juni mit jeweils vier Verstorbenen auf dem Wasser.

253 Wasser-Unfälle führen zu 71 Todesopfern auf den Kanaren

In den 71 Todesfällen sind auch fünf Personen enthalten, deren Verschwinden auf dem Wasser zwar registriert wurde, die Leichen jedoch nie gefunden werden konnten. Außerdem wurden 33 schwere, 41 mittelschwere und 20 leichte Verletzungen registriert. Insgesamt kam es zu 253 registrierten Wasser-Unfällen auf den Kanarischen Inseln.

Die Todesopfer stammen aus acht verschiedenen Ländern. Aus Deutschland, Großbritannien, Italien und Polen wurden je zwei Verstorbene registriert. Es folgen mit jeweils einem Verstorbenen Irland, Dänemark, Tschechien und Russland. Aus dem Inland wurden neun und ohne Angabe der Nationalität 50 Personen tot geborgen.

23 Minderjährige erleiden 2023 Wasserunfälle auf den Kanaren

Von den 23 Minderjährigen, die im vergangenen Jahr in Wasserunfälle verwickelt wurden, kam einer ums Leben. Ein weiterer wurde lebensgefährlich verletzt, fünf von ihnen schwer, neun leicht und sieben gar nicht.

Die Retter berichten, dass schwere Unfälle und das Ertrinken von Minderjährigen fast immer auf mangelnde Aufmerksamkeit der Erziehungsberechtigten zurückzuführen sei.

Dennoch ist die Gruppe der Über-60-Jährigen mit 25 Verstorbenen am größten. Es folgen 22 Erwachsene im Alter darunter sowie ein Minderjähriger und 23 Verstorbene unbekannten Alters. 58 Männern stehen zehn Frauen gegenüber. Bei drei Verstorbenen wurde das Geschlecht nicht angegeben.

Kanaren: Teneriffa und Gran Canaria verzeichnen die meisten Ertrunkenen

Auf Teneriffa und Gran Canaria wurden mit je 24 die meisten tödlichen Wasser-Unfälle gemeldet. Es folgen Fuerteventura mit zwölf Verstorbenen, Lanzarote mit acht, La Gomera mit zwei sowie El Hierro mit einem Verstorbenen. La Palma und La Graciosa blieben verschont.

An den Stränden der Kanaren wurden etwas mehr als die Hälfte aller tödlichen Unfälle gemeldet. Es folgen Häfen und Küstengebiete mit 35 Prozent, Natur-Pools mit sieben Prozent und Schwimmbäder mit vier Prozent. Knapp sieben von zehn Ertrunkenen wurden nachmittags registriert sowie 27 Prozent morgens und sechs Prozent nachts.


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Juan Martín ist Redakteur bei Teneriffa News. Zum Autorenprofil von Juan Martín.

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