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Chaos bei Kanaren-Post: 50.000 Pakete und Briefe stapeln sich


In vielen Postämtern auf den Kanarischen Inseln herrscht Chaos. 50.000 Briefe und Pakete werden nicht zugestellt. Und die Post-Berge wachsen.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Die Postboten auf den Kanarischen Inseln sind überfordert. Viele Postämter haben die Hinterzimmer und Lager voll mit Briefen und Paketen. Mitarbeiter veröffentlichen heimlich Bilder, die bergeweise Postsendungen zeigen.

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Der Grund für die Post-Berge ist Personalmangel. Allein in Teneriffas Süden, wo auch aufgrund des Flughafens viele Sendungen auf die Kanarischen Inseln ankommen, wird mehr als die Hälfte der unzugestellten Briefe und Päckchen verortet.

Die Gewerkschaft CCOO macht Missmanagement für die aktuelle Situation verantwortlich. Es gebe zu wenig Personal, um in Ferien- und Krankheitszeiten den Dienst korrekt aufrecht erhalten zu können. Und so sei es derzeit unmöglich, Briefe und Pakete auch nur annähernd pünktlich zustellen zu können.

Kanaren-Post ist überfordert – Briefe und Pakete warten

Die Situation für viele Arbeitnehmer des öffentlichen Unternehmens sei so belastend, dass sogar über einen Generalstreik ab September diskutiert wird. Damit würde das Problem freilich weiter wachsen. Denn schon jetzt gelten die Berge an unzugestellten Sendungen als kaum kurzfristig bearbeitbar.

Der CCOO-Postsektor auf den Kanarischen Inseln teilt über einen Sprecher mit, dass einige Postämter mit weniger als 50 Prozent der eigentlichen Belegschaft arbeiten. Auf diese Weise sei es unmöglich, die über Wochen aufgebauten Postberge zu verkleinern. Außerdem sei so vorhersagbar, dass mehr Menschen wegen Überforderung ausfallen würden.

“Die Bürger haben es satt, wochenlang auf den Erhalt von Bestellungen warten zu müssen. Das führt zu allgemeiner Unzufriedenheit der Kunden und zu ständigen Beschwerden”, sagt Pedro Segura von der CCOO. Dies wiederum führe zu wachsender Unzufriedenheit der Mitarbeitenden und mutmaßlich zu weiter steigenden Ausfallzahlen.

Gewerkschaft: “Schlechtes Management” der Kanaren-Post

Für die Gewerkschaft sei “schlechtes Management” für diese Situation verantwortlich. Postboten müssten die Routen ihrer Kolleginnen und Kollegen mit übernehmen. Das führe zu weiteren Verzögerungen auf den eigentlich besetzten Routen.

Anwohner und Gäste würden inzwischen “eine Bestellung einfach per Handy aufgeben”. Sie “möchten, dass diese innerhalb einer angemessenen Zeit bei ihnen zu Hause ankommt.” Für die Gewerkschaft sei das “Aufgrund des vorhandenen Postnetzes” unmöglich. “Das Problem besteht darin, dass es an Arbeitskräften mangelt. Daher kommt es zu sehr erheblichen Verzögerungen”.

Die Gewerkschaft sieht “schwarze Flecken” auf einigen Kanarischen Inseln. Besonders betroffen seien Teneriffa und Gran Canaria aufgrund der dichteren Besiedelung und den damit deutlich höheren Post- und Paket-Aufkommen. Doch auch “Inseln wie La Palma, Lanzarote und Fuerteventura können davon nicht ausgeschlossen werden”.

Eigentlich sieht eine jüngst in Spanien ausgehandelte Vereinbarung vor, dass insbesondere ältere Menschen auch in ländlichen Gebieten stets einen Schalter vorfinden können müssen, über den sie wichtige Amtsgänge erledigen können. Das jedoch ist auf den Kanarischen Inseln aktuell in einigen Gebieten kaum zu realisieren. Wann sich die Situation bessert, ist derzeit nicht absehbar.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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