Mehrere Fleischwunden zeichnen sich auf dem Arm von Cristina Ojeda-Thies ab. Die 38-Jährige war nach eigenen Angaben beim Schwimmen vor der Küste Gran Canarias von einem Hai attackiert worden. Die Madrilenin konnte den Angreifer demnach mit einem Schlag auf den Kopf in die Flucht schlagen.
Rund 20 Meter vom Ufer des Risco Verde entfernt, schwamm Cristina Ojeda-Thies im Meer vor Gran Canaria. Plötzlich habe sie bemerkt, wie sich ihr etwas näherte. Ehe sie sich versah, hatte der Störenfried bereits zugebissen. Rund 1,70 Meter lang sei das Tier gewesen, sagt die Amateur-Taucherin.
Um den Angreifer in die Flucht zu schlagen, habe sie ihm einen Hieb auf den Kopf versetzt. Das verdutzte Tier habe daraufhin von ihr abgelassen und sei wieder in der Tiefe verschwunden. Was jedoch blieb, waren tiefe Bissspuren im Unterarm der 38-Jährigen.
Bei Twitter veröffentlichte sie ein Bild ihrer Verletzungen:
Hoy he tenido un encuentro cara a cara con un tiburón. Cosas que pasan cuando nadas en Canarias en diciembre. pic.twitter.com/aZ7qSmnEGC
— Cris Ojeda-Thies (@ojedathies) December 25, 2015
Von ihrem Weihnachtsausflug an den Strand wird die junge Frau voraussichtlich für immer Narben behalten. Dennoch hatte sie großes Glück, dass der Hai keine Sehnen oder gar die Muskulatur getroffen hatte. So konnte Ojeda-Thies nach ambulanter Behandlung sogar wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Die Fleischwunden wurden mit mehreren Stichen genäht und nach Einnahme eines Antibiotikums befinde sie sich bereits auf dem Weg der Besserung, teilte sie mit.
Experten sehen keine Gefahr durch Hai-Angriffe
Tierexperten erklärten, dass es um einen Seidenhai gehandelt haben könnte, der den Unterarm möglicherweise mit einem Beutetier verwechselt habe. Seidenhaie haben die vom Opfer beschriebene graue, ins bräunliche bis hin zu schwärzliche Färbung. Ausgewachsene Tiere werden zwischen zwei und 3,3 Meter groß.
Der Präsident des Hai-Verbundes der Kanarischen Inseln, Fernando Frias, sagte, er bezweifle, dass “so etwas in den nächsten 50 Jahren noch einmal passieren wird”. Und auch das Opfer selber meldete sich zu der Debatte erneut zu Wort und setzte einen beschwichtigerenden Tweet zum Thema ab. Darin sagte sie: “Ich möchte klarstellen, dass ich nicht angegriffen, sondern lediglich heftig gebissen wurde.”
Letzter Hai-Biss zuvor auf Teneriffa
Zuletzt war im Sommer des Vorjahres ein Mann auf Teneriffa von einem Hai gebissen worden. Dieser war trotz Sperrung in der Gemeinde La Orotava an der Playa Los Patos schwimmen gegangen. Damals hatte es sich um den Biss eines ungefährlichen Engelgshais gehandelt. Der Mann war vermutlich auf das am Grund liegende Tier getreten, das sich durch den Biss verteidigen wollte.
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Hai beißt Frau vor Gran Canaria
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