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Kanaren: Fluglotsen warten auf Geld und drohen mit Streik


Mehrere Tower auf den Kanaren drohen mit Streik. Der Grund sind gescheiterte Tarifverhandlungen. Es drohen Verspätungen und Flug-Ausfälle.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Mehr Verspätungen bei Flügen auf die und von den Kanarischen Inseln gelten derzeit als wahrscheinlich. Die privatisierten Tower des Archipels könnten bald die Arbeit niederlegen. Nach gescheiterten Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen Saerco diskutieren die dort beschäftigten Fluglotsen derzeit einen Streik.

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Grund für die neue Streik-Androhung ist laut Gewerkschaft eine stillschweigend ausgebliebene Gehaltserhöhung. Die Fluglotsen kritisieren, dass die vereinbarte Erhöhung des Fluglotsen-Salärs in der jüngsten Gehaltsabrechnung nicht enthalten war. Zudem wird von starker Überbelastung gesprochen.

Zuvor hatte ein unabhängiger Schlichter einen Schiedsspruch gefällt, der einen rund 18 Monate schwelenden Streit zwischen den Fluglotsen der Kanaren und den Arbeitgebern beenden sollte. Das Ergebnis: höhere Gehälter. Doch die blieben nun einseitig aus.

Diese Fluglotsen auf den Kanaren wollen streiken

Schon während des Streits waren immer wieder Verspätungen und Flugausfälle gemeldet worden. Sollte es nun wirklich zum Streik kommen, würde die Situation deutlich verschärft.

Mit Arbeitsniederlegungen wäre dann in den privatisierten Kontrolltürmen der Kanarischen Inseln zu rechnen. Das sind alle Flughafen-Tower außer auf Teneriffa und Gran Canaria.

Verabredet war eine Gehaltserhöhung von 6,08 Prozent. An den Verhandlungen war auch eine weitere private Flugsicherung beteiligt. Skyway habe die verabredeten Zahlungen allerdings geleistet, heißt es.

Fluglotsen-Posse könnte Teile der Kanaren lahmlegen

Saerco hingegen zeigte sich während der Verhandlungen immer wieder unzufrieden. Daher gehen Branchenkenner nicht von einem Zufall aus, dass die Zahlungen nun ausblieben – auch wenn die Vereinbarung verpflichtend ist.

Bisher war die Gehaltserhöhung noch nicht im BOE, dem offiziellen Amtsblatt der Kanarischen Inseln, angekündigt worden. Es gilt als möglich, dass Saerco argumentieren wird, dass sie somit auch noch nicht greifen kann. Die von den Fluglotsen konsultierten Juristen teilten jedoch mit, dass die Vereinbarung auch ohne Veröffentlichung bindend und dies auch deutlich gemacht worden sei.

Privat eingestellte Fluglotsen auf den Kanaren überlastet

Seitens der Fluglotsen wird von einem Einstellungsstopp in Folge der Gehaltserhöhungen gesprochen. Die verbleibenden Flugverkehrsleiter berichten von Überlastung und schlechter Stimmung.

Es wird damit gerechnet, dass weitere Kündigungen eingehen und sich die Situation so verschärfen wird. Weitere Verspätungen an den betroffenen Airports der Kanaren sind daher sogar im derzeit unwahrscheinlichen Fall einer kurzfristigen Einigung und somit ausbleibenden Streiks wahrscheinlich.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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