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Lebensmittel werden immer teurer – Kanaren kämpfen mit der Inflation


Die Kanarischen Inseln leiden unter der aktuellen Inflation. Die Preise für Grundnahrungsmittel steigen teilweise um bis zu 26 Prozent. Das ist die Lage - und die Aussicht für den Herbst.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Ohne den sinkenden Benzinpreis (mehr dazu hier), würde die Inflation auf den Kanarischen Inseln einen noch höheren Stand erreichen. Doch auch so liegt sie mit 9,5 Prozent auf dem höchsten Stand seit 1985. National meldet Spanien einen Wert von 10,5 Prozent, was ebenfalls nah am Rekordwert aus den 1980er-Jahren liegt.

Zusammen mit den Balearen melden die Inseln damit als einzige Region eine im Vergleich zum Vormonat steigende Inflation. Wäre der Benzinpreis stabil geblieben, hätten die Inseln einen neuen Rekordwert aufgestellt.

Die aktuelle Situation ergibt sich aus der Kerninflation, die unverarbeitete Lebensmittel ausnimmt und bereits bei 6,4 Prozent liegt. Sie gilt als besonders hartnäckig. Und durch die steigenden Lebensmittel-Preise ergibt sich für die Kanaren ein Wert nahe der Zehn-Prozent-Marke.

Besonders beunruhigend sind für viele Familien die Preise für Grundnahrungsmittel. Denn dort werden innerhalb eines Jahres Steigerungen von mehr als 20 Prozent verzeichnet. Besonders Milch sticht dabei hervor. Sie kostet inzwischen 26 Prozent mehr als noch im September 2021.

Doch auch Speiseöl legte deutlich zu. Für einen Liter werden etwa 24 Prozent mehr fällig, während Eier 22 Prozent teurer wurden. Artikel wie Müsli kosten inzwischen 21 Prozent mehr, während für Brot, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, frisches Gemüse und Rindfleisch etwa 15 Prozent mehr fällig werden.

Video: Inflation einfach erklärt

Das nationale Statistik-Institut INE überwacht die Preise von 57 Rubriken. 20 Davon registrierten innerhalb eines Jahres zweistellige Preisanstiege. Und weitere liegen mit 9,9 Prozent nur knapp darunter.


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Doch auch der Blick auf den Vergleich zum Vormonat bereitet nochmals Grund zur Sorge. Denn allein zwischen Juli und August verzeichnete das INE Preisanstiege von 2,5 Prozent für Milch und 1,4 Prozent für Getreide. Im Tourismus und Gastgewerbe stiegen die Verbraucher-Kosten um 0,8 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr liegt der Wert damit bei 8,5 Prozent.

Spanien: Restaurants als Inflationstreiber

Die spanische Nationalbank teilte in dieser Woche mit, dass der gesamte Freizeit-, Restaurant- und Tourismussektor die Inflation treibe. In allen drei Bereichen liege die Zunahme oberhalb der Vergleichswerte in der Eurozone.

Das spanische Wirtschaftsministerium reagierte nervös, teilte jedoch mit, dass man für den Herbst wieder mit sinkenden Werten rechne. Zwar ende beispielsweise der Tankrabatt, bei dem in Spanien 20 Cent pro Liter direkt an der Kasse abgezogen werden, die sinkenden Kraftstoffpreise würden den Effekt jedoch abfedern, hieß es.

Sinkt die Inflation auf den Kanaren im Herbst wirklich?

Doch obwohl die Politik um Relativierung bemüht ist, müssen viele Experten ihre zu Jahresbeginn aufgestellten Prognosen nach oben korrigieren. Zuletzt hatten die Analysten von Funcas, die sich mit Wirtschafts- und Sozialforschung beschäftigen, ihre Inflationsprognose für das laufende Jahr von 8,9 auf 9,1 Prozent angehoben.

Dabei handelt es sich um Jahresdurchschnittswerte. Sollte der Benzinpreis wieder ansteigen, käme ein weiterer, wesentlicher Inflationstreiber hinzu. Und dieser hätte aufgrund der mit ihm steigenden Transportkosten nochmal negative Auswirkungen auf die ohnehin schon drastisch gestiegenen Lebensmittelpreise. Ob es im Herbst also tatsächlich eine Entlastung gibt, bleibt abzuwarten.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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