Kanaren: Guardia Civil zerschlägt Airport-Diebesbande – 66 Festnahmen

Die Guardia Civil hat eine komplette Diebesbande auf den Kanarischen inseln zerschlagen. Im Rahmen der „Operation Simba Free“ wurden bereits im Mai Ermittlungen gegen eine mutmaßlich koordinierte Bande am Flughafen Teneriffa Süd eingeleitet. Jetzt klickten die Handschellen.

Die Beamten der Abteilung für Zoll und Grenzschutz stellten fest, dass die Täter vor allem in den Sicherheitsbereichen der Geschäfte aktiv waren. Im Verlauf der Ermittlungen zeigte sich, dass die Gruppe nicht nur auf Teneriffa, sondern auch an weiteren Flughäfen der Kanaren sowie in Bilbao, Madrid, Málaga und Alicante agierte.

Die Täter entwendeten gezielt hochwertige Parfums und Kosmetika in großen Mengen. Die Waren wurden anschließend im gesamten spanischen Staatsgebiet und sogar in Drittländern weiterverkauft. Die Organisation verfügte über detaillierte Kenntnisse der Abläufe und Sicherheitsvorkehrungen der Flughäfen und nutzte die hohe Passagierfrequenz. Und so kamen die Täter in den Airport:

Spanische Flughagen-Bande auf Teneriffa hochgenommen

Um in den Sicherheitsbereich zu gelangen, wurden günstige Flugtickets gekauft. Nach ihren Raubzügen verließen die Täter die Flughäfen wieder, ohne die gebuchten Flüge anzutreten.

Im Mittelpunkt der Gruppe steht nach bisherigem Ermittlungsstand eine junge Frau von den Kanaren, die die Einsätze koordinierte und die Teams einteilte. Sie sorgte dafür, dass die gestohlenen Produkte in großen Taschen versteckt wurden, um beim Verlassen der Geschäfte nicht aufzufallen.

Bei einer Observierung stellte die Polizei fest, dass die Frau mit einem Mietwagen zum Flughafen fuhr, obwohl sie nie einen Führerschein besessen hatte.

Kanaren: Ermittlungen gegen organisierte Airport-Kriminalität

Die Bande setzte gezielt auf die Beteiligung von besonders schutzbedürftigen Personen und Minderjährigen, die für ihre Diebstähle oft nir bedingt belangt werden können und dürftig entlohnt wurden.

Einer der Komplizen wurde festgenommen, als er zahlreiche Parfums bei sich trug. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass das Flugticket auf den Namen einer dritten Person ausgestellt war, die sich zum Zeitpunkt der Kontrolle im Gefängnis befand.

Bei einem weiteren Transportversuch wurde ein Mitglied der Gruppe mit Parfums im Wert von 30.000 Euro von den Ermittlern gestoppt. Er legte eine Rechnung einer Parfümerie vor, die einen Kauf belegen sollte. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass es sich um eine Fälschung handelte.

Mit Abschluss der Operation Simba Free wurden 66 Personen festgenommen und 18 weitere Erwachsene sowie drei Minderjährige als Komplizen ermittelt. Die Fahnder gehen davon aus, dass die kriminelle Vereinigung vollständig zerschlagen wurde.

Der Wert der gestohlenen Gegenstände beläuft sich auf 223.272 Euro. Davon konnten Produkte im Wert von rund 71.000 Euro sichergestellt werden. Die Festgenommenen und die gesammelten Ermittlungsunterlagen wurden dem Gericht in Granadilla de Abona auf Teneriffa übergeben.