Nie zuvor war ein lebendes Exemplar an der Wasseroberfläche gesehen worden. Der Teufelsangler, der vor Teneriffas Küste entdeckt wurde, sorgte für entsprechendes Aufsehen. Jetzt gibt es neue Details.
Forscher haben den Tiefseefisch am Donnerstag auf Teneriffa mit einem Computertomografen untersucht. Der Melanocetus johnsonii war am 25. Januar lebend an der Wasseroberfläche vor der Küste von Playa de San Juan im Südwesten von Teneriffa entdeckt worden. Der Biologe Marc Martín Solá sammelte das Tier ein und übergab es dem Naturwissenschaftlichen Museum von Teneriffa.
Es entstand ein Forschungsprojekt in Kooperation mit dem Veterinärmediziner und Professor für vergleichende Pathologie am Royal Veterinary College der Universität London, Alejandro Suárez. Gemeinsam mit dem Kurator für Meeresbiologie des Museums auf Teneriffa, Alejandro de Vera, wurde das Tier jetzt untersucht.
Kanaren: Tiefsee-Teufelsangler sorgt für internationales Interesse
Suárez brachte den Fisch in das Veterinärkrankenhaus Evidensia Majuelos. Die Klinik stellte ihre technischen Einrichtungen und Fachpersonal für die radiologische Untersuchung zur Verfügung.
Die Forscher nutzten ein nicht-invasives Verfahren, um mehrere Querschnittsaufnahmen mit einer hohen Auflösung anzufertigen. Teneriffas Insel-Verwaltung teilte mit, dass diese Methode detaillierte Einblicke in die innere Struktur des Fisches erlaube sowie mögliche krankhafte Veränderungen zeige.
Der wissenschaftliche Name Melanocetus johnsonii setzt sich aus den griechischen Begriffen „melanos“ (schwarz) und „keto“ (mythisches Meeresungeheuer) zusammen. Der Artname johnsonii ehrt den britischen Naturforscher James Yate Johnson (1820–1900), der das erste bekannte Exemplar sammelte.
Kanaren – Lebensraum des Teufelsanglers
Die Art lebt in Tiefen zwischen 2000 und 4500 Metern, wo völlige Dunkelheit, hoher Druck und niedrige Temperaturen zwischen vier und zehn Grad herrschen. In diesen extremen Lebensräumen haben Tiefseefische spezielle Anpassungen entwickelt, um die knappen Ressourcen optimal zu nutzen.
Ein weiteres Exemplar eines an der Oberfläche gesichteten Tiefseefischs dieser Art wird seit 2017 ebenfalls im Naturwissenschaftlichen Museum von Teneriffa aufbewahrt. Es war damals bereits verstorben von Sergio David Hernández entdeckt worden.
Der Autor des aktuellen Videos vom Teufelsangler vor Teneriffa äußerte sich erstmals zu den Spekulationen um den Fund: „Von Apokalypse zu sprechen, erscheint mir surreal.“
Die Entdeckung solch seltener Tiefseefische an der Oberfläche bleibe eine Ausnahme und biete Wissenschaftlern wertvolle Einblicke in die bisher wenig bekannte Fauna der Tiefsee rund um die Kanarischen Inseln, sagte er.
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