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Teneriffa befürchtet Massengrab am Teide – Untersuchung gestartet


Im Teide-Nationalpark werden Massengräber befürchtet. Ausgrabungen sollen Aufschluss bringen. Was auf Teneriffa geplant ist.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Die These ist gruselig – und jetzt soll sie verifiziert oder falsifiziert werden. Experten befürchten ein oder mehrere Massengräber im Teide-Nationalpark. Es könnte sein, dass dort in großem Stil Einheimische umgebracht und verschwunden gelassen wurden.

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Unter der Leitung der Stadtverwaltung von La Orotava wird jetzt mit einer archäologischen Sondierung begonnen. Das Ziel: Das mögliche Massengrab freizulegen und die Opfer zu bestimmen.

Sollten menschliche Überreste gefunden werden, soll bestimmt werden, aus welcher Zeit diese stammen. Und die auf Zeugenaussagen fußende These besagt, dass es sich dort nicht um Ureinwohner handelt, sondern um Menschen, die noch vor nicht allzu langer Zeit gelebt haben könnten.

Massengrab auf Teneriffa befürchtet

Konkret geht es um die Zeit des spanischen Bürgerkriegs und des Diktators General Franco. In der Zeit zwischen Juli 1936 und April 1939 seien auf Teneriffa Menschen verschwunden, die dem Regime nicht passten. Und eine These besagt, dass diese im Teide-Nationalpark umgebracht worden sein könnten.

Es ist das erste Mal, dass die Stadtverwaltung von La Orotava eine Such-Aktion nach Opfern aus dieser Zeit beauftragt. Die Gemeinde im Norden Teneriffas hat die Verantwortung für den Teide-Nationalpark inne. Und dieser möchte das Rathaus nun gerecht werden.

Befürchtet wird, dass regimekritische Menschen am Teide umgebracht und ihre sterblichen Überreste in eine der zahlreichen Vulkanröhren geworfen worden sein könnten.

Die Expedition soll nun zunächst Aufschluss bringen, ob sich tatsächlich Knochen in dem Gebiet finden. Sollte sich dies bestätigen, müsse zunächst untersucht werden, wie alt diese sind. Denn möglich sei auch eine Grabstätte der Ureinwohner aus weit früherer Zeit.

So will Teneriffa ein Massengrab aus der Franco-Zeit erkunden

Die beauftragten Untersuchungen erstrecken sich auf ein Gebiet mit dem Namen Llano de Maja. Das für das etwa sechswöchige Projekt benötigte Budget wird komplett von der Inselverwaltung Teneriffas getragen.

In der ersten Projektphase soll das Gebiet erfasst werden. Im nächsten Schritt sollen Zeugenaussagen in Bezug auf die möglichen Vorkommnisse mit den gesammelten Informationen abgeglichen werden.

Sollten beide Projektphasen zum Fund möglicher, zum Massengrab umfunktionierter Vulkanröhren führen, sollen diese erkundet werden. Im Fall eines Fundes würden dann Bergungen und konkrete Untersuchungen erfolgen.

Egal was das Projekt zum Vorschein bringen wird: Schon jetzt ist ein offizieller Abschlussbericht angekündigt worden. Insbesondere Familien aus den Gemeinden La Laguna, Los Silos, Arico und Santa Cruz de Tenerife warten händeringend auf Ergebnisse, denn aus diesen Gebieten sind Zeugenaussagen zufolge besonders Frauen aus regimekritischen Familien verschleppt worden und verschwunden. Für die Angehörigen würde ein Fund das Ende jahrzehntelanger Unklarheit bedeuten.


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wurde veröffentlicht in: Aktuelles, Arico, La Laguna, Los Silos, Santa Cruz, Teide, Teneriffa aktuell

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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