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Corona-Effekt: Arbeitgeber der Kanaren warnen vor Pleitewelle ohne Tourismus


Die Wirtschaft der Kanarischen Inseln steht aufgrund der Corona-Krise vor dem Abgrund. "Es drohen sehr schlechte Monate", sagt der kanarische Arbeitgeberverband. Nur die Reaktivierung des Tourismus könne die Situation entschärfen.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Viele Unternehmen werden das letzte Quartal des Jahres nicht überstehen. Die Folge sind Arbeitslosigkeit und weitere sozioökonomische Probleme. Das sagt der Präsident des Kanarischen Arbeitgeberverbandes CCE, José Cristóbal García. Der einzige Ausweg aus dieser Lage sei die zügige Reaktivierung des Tourismus.

Viele Firmen hätten bereits schließen müssen – und der Druck wachse weiter, sagte García: “Die Situation ist für viele Unternehmen heikel. Wir haben schon lange davor gewarnt, dass die Kanarischen Inseln aufgrund ihrer Besonderheiten eine differenzierte Behandlung als der Rest des Landes benötigen – und das nicht aus einer Laune heraus.” Es sei jedoch nichts unternommen worden. “Wir werden die Auswirkungen sehr bald sehen.”

Der Arbeitgeberpräsident sieht die Abhängigkeit der lokalen Wirtschaft vom Tourismus ungleich höher als in anderen Regionen des Landes. “Durch Outsourcing und eine stärkere Abhängigkeit vom Tourismus fällt es den Inseln schwerer, den Auswirkungen von Covid-19 zu begegnen”, sagte er.

Alle Wirtschaftsindikatoren der Kanaren seien aufgrund der Abhängigkeit vom Dienstleistungssektor bedingt durch die aktuelle Corona-Situation ungleich negativer. Auf den Inseln hingen bis zu 85 Prozent der Arbeitsplätze direkt oder indirekt am Tourismus.

Corona auf den Kanaren: Jedes dritte Unternehmen reduziert die Belegschaft um mehr als die Hälfte

“Wir erwarten sehr schlechte Monate”, fuhr der CCE-Präsident mit Blick auf die aktuellen Zahlen fort. Rund 40 Prozent der Anwohner seien entweder arbeitslos oder in Teilzeit. Das wiederum spiegele sich in der Wirtschaftsleistung der Unternehmen wider.

Der spanische Verband der kleinen und mittelständischen Unternehmer (Cepyme) spricht davon, dass 90 Prozent der repräsentierten Unternehmen weniger Umsatz machen als vor der Corona-Krise. Etwa 40 Prozent setzen sogar weniger als die Hälfte um.


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In der Folge hätte jedes zweite Unternehmen die Belegschaft reduziert, etwa jedes dritte habe sogar mehr als die Hälfte der Angestellten entlassen oder in Teilzeit schicken müssen. Nur 6,6 Prozent der Unternehmen nahm hingegen Neueinstellungen vor, hieß es.

Die Lösung für die aktuelle Situation sei einzig und allein die Reaktivierung des Tourismus. García zeigt entsprechend Verständnis für die Forderung der regionalen Führung nach Corona-Tests an den Flughäfen. Es sei “unverständlich”, dass Madrid bei dieser Maßnahme seit Monaten zögert. “Worauf wartet der Staat? Dass es keine Unternehmen mehr gibt, die gerettet werden können?”

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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