Mehr Notrufe wegen Gewalt gegen Frauen auf den Kanaren

Die Zahl der Notrufe wegen geschlechtsspezifischer Gewalt ist auf den Kanarischen Inseln gestiegen. Im Mai gab es 1279 Notrufe. Das waren mehr Anrufe als im April. Das meldet der Hilfsdienst für weibliche Opfer der Notrufzentrale der 112 Canarias.

Demnach gingen 807 Notrufe wegen drohender Gewalt durch den eigenen Partner ein. In 198 Fällen war dringendes Handeln erforderlich. Die anderen Anrufe hatten unterschiedliche Hintergründe.

In 28 Fällen mussten die betroffenen Frauen aus ihrem Zuhause in Sicherheit gebracht werden. Außerdem wurden 18 Minderjährige vor einem Täter geschützt. Sie alle wurden in externen Einrichtungen untergebracht.

Gewalt gegen Frauen geht auf den Kanaren meist vom aktuellen Partner aus

Bei fast jedem zweiten Fall ging die Gewalt vom aktuellen Partner aus. Bei gut einem Viertel war der Ex-Partner der Aggressor. Das geht aus den von der kanarischen Regierung veröffentlichten Daten hervor.

27 Prozent aller Notrufe wurden von Unbeteiligten gemeldet, die beispielsweise zufällig Zeuge einer Auseinandersetzung wurden, und vier Prozent aller Notrufe gingen von der Familie aus. In 47 Prozent der Fälle meldete sich die Betroffene selbst bei der Polizei.

Kanaren: 738 Polizeikräfte werden im Mai wegen Gewalt gegen Frauen mobilisiert

Fast jeder zweite Übergriff hatte mit körperlicher Gewalt zu tun. In drei Prozent der Fälle gab es sexuelle Übergriffe und fünf Prozent aller Anrufe waren informeller Natur. In den übrigen Fällen ging es um seelische Gewalt.

Im Mai waren 738 Polizeikräfte bei zugehörigen Einätzen mobilisiert worden. Außerdem wurden 56 medizinisch Tätige Helfer wie Notärzte oder Sanitäter angefordert.

Der Notruf wegen Gewalt gegen Frauen ist auf den Kanarischen Inseln an 365 Tagen rund um die Uhr besetzt. Er kann über die Notrufzentrale unter der Telefonnummer 112 kontaktiert werden.