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Taxi-App “Uber” will auf die Kanaren


Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 3 Minuten

Der Fahrdienstvermittler Uber plant seinen Expansionskurs auf den Kanaren fortzusetzen. Damit wolle man den überdurchschnittlich hohen Nachfragen von dort gerecht werden, heißt es aus der Konzernzentrale. Taxiverbände laufen Sturm gegen die Pläne.

Uber gilt als Schreckgespenst aller Taxiverbände. Das us-amerikanische Unternehmen hat mit seiner App bereits in mehr als 300 Städten weltweit den Fahrdienst revolutioniert. Möchte eine Person an ein bestimmtes Ziel, gibt sie in der zugehörigen App einfach den Standort und das Ziel an. Alle Fahrer in der Nähe bekommen eine Nachricht. Nimmt ein Fahrer den Auftrag an, bekommt der Suchende eine Push-Nachricht auf sein Smartphone und wird abgeholt. Die Abrechnung erfolgt über die App. Transport und Bezahlung sollen auf diese Weise so reibungslos wie möglich vonstatten gehen.

Soweit die Theorie. In der Praxis hat dieses Modell jedoch Tücken: Besonders in der Startphase von Uber waren die Auflagen für Fahrer gering. So konnte nahezu jede Person mit Führerschein und Auto zum privaten Taxifahrer werden. Und genau dagegen protestieren eingesessene Taxi-Unternehmer. Neben der Angst, wegen höherer Preise überflüssig zu werden, argumentieren sie damit, dass dem Taxifahrer-Job eine Ausbildung und Lizenz zur Personenbeförderung zugrunde liege. Bei Uber hingegen würden Amateure eingesetzt, was den Transport unsicher mache.

Uber findet nach Verboten ein Schlupfloch und testet es in Düsseldorf

Uber reagierte zunächst gelassen. Schnell wurde der Dienst jedoch in vielen Städten verboten. Nachdem es zunächst düster für die findige Geschäftsidee aussah, startete das Unternehmen wieder durch. In Deutschland, wo Uber zwischenzeitlich landesweit verboten worden war, läuft nun wieder ein Pilot-Versuch: In Düsseldorf werden inzwischen eigene Autos der gehobenen Mittelklasse und eigene Fahrer mit Personenbeförderungserlaubnis eingesetzt.

Damit ist Uber dort ein normaler Limousinenservice mit für den Nutzer nahezu perfekter Infrastruktur. Taxiverbände sehen sich durch Preisgestaltung und Einfachheit der Anwendung angegriffen und protestieren. Aufgrund der von Uber eingehaltenen Rahmenbedingungen jedoch bisher ohne Erfolg.

Uber könnte mit eigenen Fahrern gegen ein Verbot auf den Kanaren kämpfen

Auf den Kanaren könnte genau dieses “Düsseldorfer Modell” zum Schlupfloch werden. Die Regierung des Archipels schützt die heimische Wirtschaft nach Kräften. Darauf hoffen ersten Reaktionen aus der Taxi-Branche zufolge auch die eingesessenen Fahrdienste. Durch ein Modell mit festangestellten und gut ausgebildeten Fahrern würde dieses Argument hingegen nicht greifen. Schließlich würden einheimische Fahrer angeworben, die Autos vielleicht sogar auf den Kanaren gekauft oder geleast.

Uber jedenfalls möchte ein Engagement auf den Kanarischen Inseln in Kürze prüfen. Mehr als 1000 Anfragen gingen täglich von dem Archipel aus in der Firmenzentrale ein. Dies sei eine ausreichend große Nachfrage, um die Feinplanung zu beginnen. Zumal es auf dem spanischen Festland bereits erste Erfolge gebe.

Zwar wurde auf den Kanaren grade erst eine neue Regelung für die Personen-Beförderung eingeführt, nach der Taxis künftig ein blaues Nummernschild erhalten (siehe unseren Bericht hier), doch durch das in Düsseldorf aktuell getestete Modell würde Uber auch die Auflagen zum Erhalt der neuen Kennzeichen erfüllen.

Uber will 2019 auf den Kanarischen Inseln starten

Laut Branchenkennern sei die Marge durch den Einsatz eigener Angestellter im Vergleich zu früheren Tagen, als Privatleute durch die Uber-App zusammengebracht wurden, deutlich gesunken. Dennoch lohne sich das Geschäft weiter.

Uber wolle nach eigenen Angaben gern im Jahr 2019 auf den Kanarischen Inseln durchstarten. Ob es wirklich zu einem Engagement auf den Inseln kommt, hängt auch von der Politik ab und ist damit noch unklar. Sicher hingegen ist dem Unternehmen schon jetzt der Protest hiesiger Taxi-Verbände.

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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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