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Playa de Las Américas: Wie Teneriffas Süden zur Touristen-Meile wurde


Heute steht Teneriffa Süd für Tourismus pur. Doch wie entstand die Retorte? Das ist die Geschichte von Playa de las Americas und Costa Adeje.

Von Johannes Bornewasser – Lesedauer: 3 Minuten – 0 Leserkommentare bei Teneriffa News

Der Norden Teneriffas war längst bevölkert und stieß an seine Grenzen. Dann kamen zwei Männer auf eine Idee: Sie besiedelten den kargen Süden. Anfangs belächelt, schufen Sie eine der touristischsten Regionen Europas. Das ist ihre Geschichte:

Rafael Puig Lluvina und sein Sohn Santiago haben vor 60 Jahren erstmals die damals unberührten Küstenflächen zwischen Adeje und Arona unter einem ganz bestimmten Gesichtspunkt betrachtet. Sie planten auf dem kargen Gelände mit ganzjährig mildem Klima eine große touristische Region. Der Name: Playa de Las Américas. Doch der Weg dorthin war steinig.

Die Grundstücke gehörten dem Großgrundbesitzer Antonio Domínguez. Der Bauunternehmer Luis Díaz de Losada hatte bereits Interesse bekundet und suchte Investoren. Ende der 1960er-Jahre begann die Familie Puig mit privaten Mitteln, erste grundlegende Arbeiten wie Wasserleitungen, Straßenbeleuchtung, Telefonie und Zufahrtswege zu realisieren.

Teneriffa: Der Aufstieg von Playa de Las Américas

Mit der Fertigstellung der ersten Hotels – das Gran Tinerfe eröffnete 1973, das Park Hotel Troya folgte ein Jahr später – fiel der Beginn des internationalen Tourismus mit der Ölkrise zusammen. Zusätzlich sorgten der Baustopp am Flughafen Süd und der plötzliche Tod von Rafael Puig Lluvina im Jahr 1974 (Im Alter von nur 59 Jahren) für Unsicherheit.

Santiago Puig stand vor einem gewaltigen Wendepunkt. Er entschied sich schließlich, sämtliche Mittel in den Bau eines Strandes zu investieren, um die ersten beiden Hotels zu retten und ein Signal an künftige Investoren zu senden. Und diese Entscheidung erwies sich als richtig:

Mit der Planung der ersten großen Badestelle wurden die Bau-Ingenieure Juan Alfredo Amigó und José Luis Olcina beauftragt. Sie übernahmen die Aufgabe auf Vorschlag von Díaz de Losada. Beide Ingenieure waren sich der Bedeutung ihres Projekts für die Zukunft der Region bewusst und gingen die Herausforderung mit großer Verantwortung an.

Nach einer Analyse der Küstenbedingungen entschieden sie sich für den Bau von Wellenbrechern. Durch deren spezielle Anordnung sollte die Strömung die Sandablagerung an der Küste begünstigen, ohne dass Sand aus anderen Regionen herangeschafft werden musste, wie es etwa bei Las Teresitas oder anderen Stränden im Süden von Teneriffa zu dieser Zeit üblich war.

Tourismus-Start von Teneriffa-Süd: Wellenbrecher als Schlüssel

Die innovative Lösung wurde im damals führenden europäischen Labor in Grenoble getestet. Dort simulierten Amigó und Olcina zahlreiche Varianten von Wellengang, Böschungen und Gewichten, um das optimale Modell für die Südküste Teneriffas zu finden. Die Experimente bestätigten, dass ihr Konzept den Anforderungen entsprach.

Obwohl das französische Labor die ideale Positionierung der Dämme ermöglichte, waren die Ingenieure erst nach Abschluss aller Tests und Bauarbeiten sicher. Die Wellenbrecher wurden mit Steinen aus einem Steinbruch im Süden Teneriffas errichtet. Die Strömung transportierte den Sand wie geplant an den Strand.

So entstanden die Strände Troya I, Troya II und El Bobo. Nach fast zwei Jahren Bauzeit unter schwierigen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen waren diese drei Badezonen fertig. Heute gelten die drei Playas als entscheidend für den endgültigen Aufstieg des Südens von Teneriffa zu dem internationalen Reiseziel, das es heute ist.


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Über den Autor

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Johannes Bornewasser

Johannes Bornewasser ist Gründer und Herausgeber der Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zum Autorenprofil von Johannes Bornewasser.

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