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Tigermücken: Kanaren verlieren die Geduld und fordern Hilfe aus Madrid


Im Kampf gegen die Dengue- und Zika-Gefahr fordern die Kanarischen Inseln Hilfe aus Madrid. Man solle Portugal und Kap Verde politisch zu Initiativen gegen die Verbreitung von Tigermücken zwingen.

Von Johannes Bornewasser Lesedauer: 2 Minuten

Die Kanarischen Inseln gehen im Kampf gegen Tigermücken den nächsten Schritt. Erneut ist ein exemplar der Gelbfiebermücke im Hafen von Santa Cruz de Tenerife entdeckt worden. Der neue Fund bringt die Regional-Regierung ans Ende ihrer Geduld. Und so fordert die Kanaren-Politik nun Hilfe aus Madrid.

Das Ziel der kanarischen Regierung: Spanien solle Druck auf Kap Verde und Portugal ausüben. Denn auf Madeira und der benachbarten Inselgruppe gilt die Tigermücke inzwischen als heimisch. Und so werden die Insekten, die Viruserkrankungen übertragen können, mutmaßlich mit den Kreuzfahrtschiffen auf die Kanaren geholt.

Am Dienstag aktivierte das Gesundheitsministerium der Kanarischen Inseln erneut das im entomologischen Überwachungssystem vorgesehene Protokoll, nachdem in Teneriffas Hauptstadt-Hafen ein weiteres erwachsenes Exemplar der Art Aedes aegypti entdeckt wurde. Gefunden wurde die Tigermücke in einer der Fallen am Kreuzfahrt-Terminal. Und so liegt die Vermutung nah, dass das Insekt von den Nachbarinseln eingeschleppt wurde.

Wieder Tigermücke auf den Kanaren entdeckt

Um auszuschließen, dass mehrere der Insekten, die Denguefieber und Zika übertragen können, auf die Kanaren geschleust wurden, hat das Ministerium erneut die Probe-Entnahmen in dem Gebiet intensiviert und Experten zu potenziellen Brutstätten entsandt. Schon zuvor waren Überwachung und Probeentnahmen verschärft worden, nachdem vermehrt Tigermücken auf den Kanaren entdeckt wurden.

Der Gesundheitsdienst der Kanarischen Inseln bat nun auch das Gesundheitsministerium um Zusammenarbeit. Auf politischer Ebene solle erwirkt werden, dass die Herkunftsländer die Einhaltung der Kontrollmaßnahmen für Schiffe aus Gebieten überwachen, in denen die Aedes aegypti stark verbreitet ist.

Madeira und Kap Verde gehören zu diesen Regionen. Durch verstärkte Schifffahrt zwischen den Inselgruppen wurde die Aedes aegypti vermehrt in den Hafengebieten der Kanarischen Inseln nachgewiesen.


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Gran Canarias Kampf gegen Gelbfiebermücken

In Teneriffas Kreuzfahrthafen wurden in den vergangenen 14 Monaten immer wieder Exemplare der Afrikanischen Tigermücke nachgewiesen. Funde gab es in den Monaten Februar, März und Mai. Im November 2023 wurde sogar ein Exemplar von Aedes albopictus, also der Asiatischen Tigermücke, entdeckt. Alle Funde sollen im Zusammenhang mit dem Schiffsverkehr stehen, teilte der kanarische Gesundheitsdienst mit.

Im November 2023 und Januar dieses Jahres wurden dann auch Gelbfiebermücken im Hafen von Las Palmas de Gran Canaria nachgewiesen. Doch in keinem der jüngsten Fälle wurden nahe den Fundorten auch Brutstätten entdeckt. Das spreche für eingeschleppte Insekten, betont der Gesundheitsdienst der Kanarischen Inseln.

Tigermücken: Kanaren überwachen Häfen seit 2013

Ausgebreitet hat sich das Insekt inzwischen in Piletas, einem Viertel in der Hauptstadt von Gran Canaria. Nachgewiesen wurde die Tigermücke dort Ende 2023. In der Folge wurden Dutzende Wohnungen durchsucht. Die Häuserblocks sollen über Monate überwacht werden. Das Ziel: Die Ausrottung der Insekten, die Krankheiten wie Dengue oder Zika übertragen können.

Der entomologischen Überwachungsdienst wurde im Jahr 2013 gestartet. Seitdem werden Häfen und Flughäfen überwacht, um das Einschleppen invasiver Insekten zu verhindern. Die Überwachung steht unter der Leitung des Universitätsinstituts für Tropenkrankheiten und öffentliche Gesundheit der Universität La Laguna (ULL) auf Teneriffa.


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Johannes Bornewasser ist Herausgeber von Teneriffa News. Er hat zudem die redaktionelle Verantwortung inne. Zu seinem Autorenprofil geht es hier.

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